Adjektiv

Autor: Silvan Maaß

Im Wörterbuch: Adjektiv, Eigenschaftswort, Beiwort, Wiewort, adjektiv

Adjektiv - Alles was du über diese Wortart wissen musst!

Adjektive machen einen Text erst lebendig. Mit ihrer Hilfe kannst du ausdrücken, wie etwas beschaffen ist. Wie sieht die Hauptperson aus? Ohne diese Informationen wäre der Text recht langweilig. Wir verraten dir alles Wissenswerte rund um diese Wortart.

Adjektive Liste

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Adjektive Beispiele

Die folgende Liste beinhaltet 30 Beispiele der wichtigsten und am häufigsten verwendeten deutschen Adjektive.

1. GRUNDLAGEN

1.1 Definition: Was sind Adjektive?

Das Adjektiv bestimmt ein Wort näher. Dies lässt sich schon anhand der lateinischen Übersetzung ("adjectivum", deutsch: "das Hinzugefügte") ableiten. Noch klarer wird die Funktion des Adjektivs aber, wenn wir uns den deutschen Begriff ansehen: Eigenschaftswort. Oder vielleicht erinnerst du dich noch an die Grundschule, da nannte man Adjektive "Wie-Wort" - und damit ist eigentlich schon alles gesagt. Die Wortart zeigt an, wie etwas beschaffen ist.

1.2 Wie erkenne ich ein Adjektiv?

Das Adjektiv hat einen sehr ähnlichen Bruder, das Adverb. Hier geht es darum, wie etwas geschieht. Trotz dieser Ähnlichkeit, lässt sich das Adjektiv ganz einfach erkennen: Es steht meist bei einem Substantiv. Dabei ist es unerheblich, ob das Adjektiv davor oder dahinter steht. Wichtig ist nur, dass es eben das Substantiv näher beschreibt.

In diesem Beispiel ist "schön" ein Adjektiv, das das Substantiv "Auto" näher beschreibt.

Darüber hinaus gibt es aber noch einige weitere Merkmale, anhand derer sich Adjektive erkennen lassen.

  • Möchte man wissen, ob ein bestimmtes Wort in einem Satz ein Adjektiv ist, muss man eine Frage stellen: "Wie?" Zum Beispiel: "Wie ist das Auto?" Antwort: "schön".
  • Adjektive werden klein geschrieben, sofern sie nicht nominalisiert sind.
  • Adjektive kann man steigern. (Beispiel: klein, kleiner, am kleinsten)
  • Adjektive haben häufig ganz bestimmte Endungen.

1.3 Welche Endungen haben Adjektive?

Adjektive haben häufig eine der 10 folgenden Endungen: -arm, -bar, -frei, -haft, -isch, -ig, -lich, -los, -reich und -sam.

An den Endungen erkennt man die Schreibweise eines Wortes. In diesem Fall wird kleingeschrieben, da es sich um Adjektive handelt.

Die Endungen weisen zudem auf die Herkunft eines Adjektivs hin:

  • -ig meint, dass etwas vorhanden ist, zum Beispiel nebelig.
  • Mit der Endung -isch werden zumeist Adjektive gebildet, die auf Personen hinweisen, zum Beispiel künstlerisch.
  • Die Endung -lich weist auf eine Zeitangabe hin, zum Beispiel täglich.
  • Mit der Endung -sam werden oft Verben zu Adjektiven, zum Beispiel sparsam.
  • Gleiches gilt für die Endung -haft, die ebenfalls Verben in Adjektive verwandelt. Am Beispiel lachhaft merkst du, dass es hier eher um einen negativen Sinn geht.
  • Die Endung -arm weist darauf hin, dass es von etwas sehr wenig gibt, zum Beispiel blutarm.
  • Endet ein Adjektiv auf -bar weist es darauf hin, dass etwas möglich ist, zum Beispiel hörbar.
  • Auf -frei enden Adjektive, die darauf hinweisen, dass etwas nicht enthalten ist, zum Beispiel bleifrei.
  • Die Endung -reich weist darauf hin, dass es von etwas sehr viel gibt, zum Beispiel artenreich.
  • Schlussendlich zeigt die Endung -los an, dass etwas fehlt, zum Beispiel haltlos.

Hinweis: Zudem gibt es noch die Adjektivendungen deklinierter Adjektive.

1.4 Was sind nominalisierte Adjektive?

Normalerweise schreibt man Adjektive klein. Es gibt aber auch einen Fall, in dem sie groß geschrieben werden. Nämlich dann, wenn sie nominalisiert bzw. substantiviert sind. Das klingt komplizierter als es ist: Ein normalisiertes Adjektiv erkennst du daran, dass es an die Stelle des Substantivs tritt. Das erfordert zu Beginn etwas Übung, wird aber schnell zur Selbstverständlichkeit. Hier mal ein Beispiel:

Hier ist "schön" ein ganz normales Adjektiv und beschreibt das Substantiv "Buch" näher.

Hier ist "schön" an die Stelle eines Substantivs getreten und wird daher groß geschrieben.

Hier ist "gut" an die Stelle eines Substantivs getreten und wird daher groß geschrieben.

Erkennen kannst du das also meist an zwei Signalen:

  1. Das Adjektiv erscheint gemeinsam mit einem Artikel (der, die, das) oder der Satz könnte damit ergänzt werden (siehe Beispiel 2).
  2. Das Adjektiv erscheint gemeinsam mit einer Mengenangabe (z. B. viel, wenig, siehe Beispiel 3).

1.5 Was sind anschauliche Adjektive?

Stell dir mal ganz normale Adjektive vor, zum Beispiel kalt, hoch und scharf. Klar beschreiben sie Eigenschaften von Substantiven. Aber man kann sich noch nicht so viel darunter vorstellen. Jeder hat seine eigene Definition davon im Kopf, was kalt, hoch oder scharf ist - und was nicht. An dieser Stelle kommen die sogenannten anschaulichen Adjektive ins Spiel. Sie ermöglichen es, das Substantiv noch näher zu beschreiben und erzeugen damit beim Leser eine noch bessere Vorstellungskraft bzw. ein genaueres Bild im Kopf. Beispiele dafür sind: "eiskalt", "haushoch" und "messerscharf".

1.6 Was sind treffende Adjektive?

Treffende Adjektive sind in ihrer Funktion den anschaulichen nicht unähnlich, denn es geht wieder darum, ein Substantiv möglichst genau zu beschreiben. Diesmal ist das Ziel aber nicht, beim Leser ein Bild im Kopf zu erzeugen. Sondern es soll ein Wort möglichst genau von anderen abgegrenzt und damit definiert werden. Das klappt meistens, indem du noch ein zweites Adjektiv hinzufügst.

Dieser Satz beschreibt die Lösung als nicht richtig. Er lässt aber die Frage offen, ob nicht doch etwas gestimmt hat.

In diesem Satz wird "falsch" mit einem treffenden Adjektiv näher definiert. Es lässt beim Leser keine Fragen mehr offen.

1.7 Was versteht man unter Adjektivierung?

Von Adjektivierung spricht man, wenn ein Adjektiv aus einem Wort einer anderen Wortart durch Ableitung (Derivation) gebildet wird. Dies geschieht durch die sogenannte "Suffigierung". Hierbei wird ein Suffix an einen Wortstamm angehangen. Dieser Suffix nennt sich bei Adjektiven "Adjektivsuffix". Damit sind die adjektivspezifischen Endungen -bar, -isch, -ig, -lich, -los und -sam gemeint.

1.8 Wann kann man Adjektive als Partizipien verwenden?

Partizipien werden vom Verb abgeleitet. Im Absatz vorher hast du erfahren, dass die Möglichkeit der Ableitung auch bei der Bildung von Adjektiven besteht. Insofern können also auch Partizipien zu Adjektiven werden. Dazu muss man wissen, dass es zwei Arten von Partizipien gibt:

  1. Partizip I (Partizip Präsens): liebend (Grundform: lieben)
    Hierbei passiert etwas gleichzeitig.
  2. Partizip II (Partizip Perfekt): geliebt (Grundform: lieben)
    Hierbei passiert etwas nicht gleichzeitig.

Klarer wird die Sache, wenn wir uns zwei Beispiele anschauen.

Partizip I als Adjektiv

Das Partizip I rennend beschreibt das Substantiv ("die Katze") näher und wird zum Adjektiv. Die Handlung passiert hier gleichzeitig, denn die Katze rennt und fängt dabei eine Maus.

Partizip II als Adjektiv

Das Partizip II gestrichen beschreibt das Substantiv ("das Fahrrad") näher und wird zum Adjektiv. Die Handlung passiert hier nicht gleichzeitig, denn bevor das Fahrrad verkauft wird, ist es gestrichen worden.

1.9 Wann kann man Adjektive als Attribut verwenden?

Attribute sind Beifügungen zu Substantiven und beschreiben Personen oder Sachen näher. Damit haben sie eine ganz ähnliche Funktion wie Adjektive. Insofern kann natürlich auch ein Adjektiv als Attribut (Adjektivattribut) verwendet werden. Genug von der Theorie. Schauen wir uns das an einem Beispiel an.

In diesem Fall haben wir von dem Substantiv "König" das Adjektiv "königlich" abgeleitet, das attributiv verwendet wird und die "Dame" näher beschreibt.

1.10 Wann kann man Adjektive als Adverb verwenden?

Ein Adjektiv beschreibt das Substantiv näher, ein Adverb das Verb. Jetzt wird es ein bisschen kompliziert, denn Adjektive können an die Stelle von Adverbien treten. Bleiben wir bei unserem Beispiel "königlich". Anhand der Bildung des Wortes ist klar zu erkennen, dass es sich um ein klassisches Adjektiv handelt. Wir können es aber auch dazu verwenden, ein Verb näher zu beschreiben.

In diesem Fall wird das Adjektiv "königlich" adverbial gebraucht. Es beschreibt kein Substantiv, sondern die Art und Weise, wie sie schreitet. Das Adjektiv gehört also zum Verb "schreitet" (Grundform: "schreiten").

2. TYPEN

2.1 Welche Typen von Adjektiven gibt es?

Adjektive treten in drei verschiedenen Funktionen auf, in denen sie gebraucht werden. Die deutsche Grammatik kennt folgende Typen:

Sie sind relativ einfach voneinander zu unterscheiden, wie unsere Beispiele zeigen.

2.1.1 Prädikative Adjektive

Von einem prädikativen Adjektiv sprechen wir, wenn das Adjektiv nach den Verben "bleiben", "sein" oder "werden" steht. In diesem Fall wird die Form nicht verändert. Es findet keine Deklination statt. Dabei ist es unwesentlich, ob das Substantiv feminin, maskulin oder neutral ist oder im Singular oder Plural steht.

2.1.2 Adverbiale Adjektive

Beim adverbialen Adjektiv tritt das Adjektiv an die Stelle eines Adverbs. Hierbei bleibt es, genau wie beim prädikativen Adjektiv, unverändert und steht ebenfalls nach einem Verb (außer nach "bleiben", "sein" oder "werden").

2.1.3 Attributive Adjektive

Blicken wir zu guter Letzt auf attributive Adjektive. Hierbei wird das Adjektiv als Attribut verwendet. Es steht zwischen Artikel (bestimmt oder unbestimmt) und Nomen und wird dekliniert. Dabei passt es seine Form dem Nomen an, indem es seine Endung je nach Genus (maskulin, feminin oder neutral), Kasus (Nominativ, Genitiv, Akkusativ und Dativ) und Numerus (Singular und Plural) ändert.

3. ADJEKTIVDEKLINATION

3.1 Wann werden Adjektive dekliniert?

Steht ein Adjektiv vor einem Nomen (wenn es ein Nomen beschreibt - also ein attributives Adjektiv ist), dann muss es dekliniert (gebeugt) werden. Häufig steht vor dem Adjektiv auch ein Artikel (bestimmt oder unbestimmt), der zum Nomen gehört.

3.2 Wie werden Adjektive dekliniert?

Dekliniert werden attributive Adjektive, indem sie ihre Endung an das Nomen anpassen. Genauer gesagt passt sich das Adjektiv hierbei dem Genus (maskulin, feminin und neutral), Kasus (Nominativ, Genitiv, Akkusativ und Dativ) und Numerus (Singular und Plural) des Nomens an.

Im Einzelnen unterscheidet man drei Möglichkeiten der Adjektivdeklination:

3.2.1 Schwache Deklination

Die schwache Deklination wird angewendet, wenn vor dem Adjektiv und dem darauffolgenden Substantiv einer der folgenden Begleiter steht:

  • die bestimmten Artikel "der", "die", "das"
  • der Negationsartikel "keine"
  • die Demonstrativpronomen "derselbe", "dieser", "jeder", "jener", "mancher", "welcher"
  • die Indefinitpronomen "alle", "sämtliche", "beide"

Beispiel Maskulinum

Kasus Numerus
Singular Plural
Nominativ der brüllende Affe die brüllenden Affen
Genitiv des brüllenden Affen der brüllenden Affen
Dativ dem brüllenden Affen den brüllenden Affen
Akkusativ den brüllenden Affen die brüllenden Affen

Beispiel Femininum

Kasus Numerus
Singular Plural
Nominativ die summende Biene die summenden Bienen
Genitiv der summenden Biene der summenden Bienen
Dativ der summenden Biene den summenden Bienen
Akkusativ die summende Biene die summenden Bienen

Beispiel Neutrum

Kasus Numerus
Singular Plural
Nominativ das wiehernde Pferd die wiehernden Pferde
Genitiv des wiehernden Pferdes der wiehernden Pferde
Dativ dem wiehernden Pferd den wiehernden Pferden
Akkusativ das wiehernde Pferd die wiehernden Pferde

Merke: Im Singular ist die Endung im Nominativ immer -e, im Genitiv, Dativ und Akkusativ Maskulinum immer -en und im Akkusativ Femininum und Neutrum immer -e. Im Plural ist die Endung stets -en.

3.2.2 Starke Deklination

Die starke Deklination wird angewendet, wenn das Adjektiv OHNE Begleiter (Artikel oder Pronomen) vor dem Substantiv steht. Es geht KEIN Artikelwort voraus.

Beispiel Maskulinum

Kasus Numerus
Singular Plural
Nominativ zwitschernder Vogel zwitschernde Vögel
Genitiv zwitschernden Vogels zwitschernder Vögel
Dativ zwitscherndem Vogel zwitschernden Vögeln
Akkusativ zwitschernden Vogel zwitschernde Vögel

Beispiel Femininum

Kasus Numerus
Singular Plural
Nominativ schnurrende Katze schnurrende Katzen
Genitiv schnurrender Katze schnurrender Katzen
Dativ schnurrender Katze schnurrenden Katzen
Akkusativ schnurrende Katze schnurrende Katzen

Beispiel Neutrum

Kasus Numerus
Singular Plural
Nominativ gackerndes Huhn gackernde Hühner
Genitiv gackernden Huhnes gackernder Hühner
Dativ gackerndem Huhn gackernden Hühnern
Akkusativ gackerndes Huhn gackernde Hühner

3.2.3 Gemischte Deklination

Die gemischte Deklination wird angewendet, wenn (genau wie bei der schwachen Deklination) vor dem Substantiv ein Adjektiv steht. Davor wird zudem einer der folgenden Begleiter gebraucht:

  • der unbestimmte Artikel "ein"
  • das Indefinitpronomen "irgendein"
  • der Negationsartikel "kein" (Achtung: nur im Singular sonst wird die schwache Deklination verwendet!)
  • die Possessivpronomen "mein", "dein", "sein", "ihr", "euer", "unser"

Beispiel Maskulinum

Kasus Numerus (Singular)
Nominativ ein heulender Wolf
Genitiv eines heulenden Wolfes
Dativ einem heulenden Wolf
Akkusativ einen heulenden Wolf

Beispiel Femininum

Kasus Numerus (Plural)
Nominativ meine bellenden Hunde
Genitiv meiner bellenden Hunde
Dativ meiner bellenden Hunde
Akkusativ meine bellenden Hunde

Beispiel Neutrum

Kasus Numerus (Singular)
Nominativ irgendein blökendes Schaf
Genitiv irgendeines blökenden Schafes
Dativ irgendeinem blökenden Schaf
Akkusativ irgendein blökendes Schaf

3.3 Adjektivendungen

Anhand der folgenden Tabelle erhält man schnell einen Überblick über die möglichen Deklinationstypen bei Adjektiven in allen Fällen (Kasus) sowie deren jeweilige Endungen.
Neben der Übersicht von Endungen deklinierter Adjektive, bieten wir auch eine Übersicht von typischen Endungen nicht deklinierter Adjektive.

Kasus Deklination
schwach stark gemischt
m f n Pl m f n Pl m f n Pl
Nominativ -e -e -e -en -er -e -es -e -er -e -es -en
Genitiv -en -en -en -en -en -er -en -er -en -en -en -en
Dativ -en -en -en -en -em -er -em -en -en -en -en -en
Akkusativ -en -e -e -en -en -e -es -e -en -e -es -en

Hinweis: Benutzte Abkürzungen in der Tabelle oben: m (maskulin), f (feminin), n (neutrum) und Pl (Plural).

3.4 Welche Adjektive werden nicht dekliniert?

Prädikative Adjektive und adverbiale Adjektive werden nicht dekliniert.

Darüber hinaus gibt es auch einige unveränderliche Adjektive, die per se nicht deklinierbar sind. Dazu zählen:

  • Einige deutsche Adjektive (bspw. klasse, prima, super).
  • Viele Farbadjektive (bspw. azur, beige, lila, ocker, oliv, orange, rosa). Diese können aber mit einem sogenannten Wortbildungselement (-farbig bzw. -farben) erweitert werden. Beispiel: "die beigefarbige Hose" oder "die beigefarbene Hose"
  • Viele Fremdwörter (bspw. online, offline, trendy).

4. KOMPARATION (ADJEKTIVE STEIGERN)

4.1 Wie lassen sich Adjektive steigern?

Mittels Komparation (von lateinisch "comparare", deutsch für: "vergleichen") lassen sich Situationen, Personen oder Sachen miteinander vergleichen. Dazu steigert man die Eigenschaften (Adjektive). Hierbei unterscheidet man verschiedene Steigerungsformen:

  • Positiv (Grundform)
  • Komparativ (erste Steigerung)
  • Superlativ (höchste Steigerungsstufe)
  • Hyperlativ (nur in der gesprochenen Sprache, nicht im Standarddeutsch, siehe Absolutadjektive)

4.2 Wie werden die Steigerungsformen gebildet?

Bei der Steigerung gilt es, folgende Formen zu unterscheiden:

4.2.1 Regelmäßige Steigerung

Die Grundform (Positiv) bleibt immer gleich. Im Komparativ erhalten Adjektive die Endung -er. Im Superlativ steht vor dem Adjektiv "am". Enden tun die Adjektive hier auf -sten.

Besonderheiten bei der regelmäßigen Steigerung

Viele kurze Adjektive mit Vokal ("a", "o" oder "u") werden sowohl im Komparativ als auch im Superlativ häufig mit einem Umlaut gebildet.

Adjektive, die auf -el oder -er enden, verlieren im Komparativ das -e.

Adjektive, die auf -d, -s, -sch, -ss, -t, -tz, -x, -z oder -ß enden, erhalten im Superlativ die Endung -esten.

Steht der Superlativ vor einem Nomen, dann fällt das "am" weg. Das Adjektiv wird hier nach dem jeweiligen Fall dekliniert.

4.2.2 Unregelmäßige Steigerung

Es gibt die folgenden zwei Fälle bei der unregelmäßigen Steigerung:

Konsonantenwechsel

Wortwechsel

4.2.3 Nicht steigerbare Adjektive (Absolutadjektive)

Neben den regelmäßig und den unregelmäßig gesteigerten Adjektiven gibt es noch die, die sich NICHT steigern lassen. Dabei handelt es sich um jene Adjektive, die dem Sinn nach keine Steigerungsform besitzen, weil ihre Bedeutung absolut ist. Daher werden sie auch als "Absolutadjektive" oder "absolute Adjektive" bezeichnet. Das klassische Beispiel ist das Adjektiv "tot". Es erklärt sich von selbst, dass es von tot keine Steigerungsform gibt - entweder man ist tot oder man ist es nicht. Frage dich einfach, ob eine Steigerung Sinn ergeben würde. Wenn nicht, dann ist das Adjektiv mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht steigerungsfähig.
Zu beachten ist hierbei, dass Absolutadjektive zwar nicht gesteigert werden, sie aber dennoch deklinierbar sind!

Absolute Adjektive Beispiele:

  • absolut
  • blind
  • eckig, dreieckig, viereckig, fünfeckig usw.
  • einzig
  • endgültig
  • entscheidend
  • extrem
  • falsch
  • fertig
  • ganz
  • gleich
  • hauptsächlich
  • ideal
  • klasse
  • lauwarm
  • lebendig
  • leblos
  • leer
  • maximal
  • minimal
  • mündlich
  • optimal
  • perfekt
  • prima
  • richtig
  • rund
  • schriftlich
  • schwanger
  • sterblich
  • stumm
  • super
  • taub
  • tot
  • total
  • täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich
  • unnahbar
  • voll
  • vollendet
  • vollkommen

Tipp: eine vollständige Liste aller Absolutadjektive findet ihr hier.

5. BILDUNG VON ADJEKTIVEN

5.1 Wie werden Adjektive gebildet?

Im Deutschen lassen sich Adjektive auf verschiedene Arten bilden. Grundsätzlich unterscheidet man hierbei zwischen:

5.1.1 Voranstellen von Vorsilben und Anhängen von Nachsilben an Adjektive, Nomen und Verben

Durch das Voranstellen von Präfixen (Vorsilben) oder das Anhängen von Suffixen (Nachsilben) an Adjektive, Nomen und Verben lassen sich neue Adjektive bilden. Folgende 4 Möglichkeiten bestehen:

5.1.1.1 Präfix an Adjektiv

Neue Adjektive lassen sich durch das Voranstellen einer Vorsilbe an ein bestehendes Adjektiv bilden. Diese werden verwendet:

5.1.1.1.1 Präfix zur Verstärkung

Die Vorsilben -unter, -ur, -über und -vor dienen zur Verstärkung von Adjektiven.

5.1.1.1.2 Präfix um Gegenteil auszudrücken

Mit den Vorsilben -des, -im, -in, -ir und -un kann man das Gegenteil von einem Adjektiv bilden.

5.1.1.2 Suffix an Adjektiv

Neue Adjektive lassen sich durch das Anhängen einer Nachsilbe an ein Adjektiv bilden.

5.1.1.3 Suffix an Nomen

Adjektive lassen sich durch das Anhängen einer Nachsilbe an ein Nomen bilden.

5.1.1.4 Suffix an Verb

Adjektive lassen sich durch das Anhängen einer Nachsilbe an ein Verb bilden. Hierbei entfernen wir die Endung -n oder -en vom Verb, bevor der Suffix angehangen wird.

5.1.2 Zusammengesetzte Adjektive

Zusammengesetzte Adjektive sind eine Verbindung aus gleichen oder verschiedenen Wortarten, wodurch sich neue Adjektive bilden. Genauer gesagt gibt es drei verschiedene Verbindungen:

Tipp: Hier findest du eine Liste der zusammengesetzten Adjektive!

5.1.2.1 Adjektiv und Adjektiv

Adjektive lassen sich durch die Verbindung zweier Adjektive bilden.

5.1.2.2 Nomen und Adjektiv

Adjektive lassen sich durch die Verbindung mit einem Nomen bilden.

5.1.2.3 Verb und Adjektiv

Adjektive lassen sich durch die Verbindung mit einem Verb bilden. Hierbei wird bei dem Verb die Endung -n oder -en entfernt, bevor es mit dem Adjektiv verschmolzen wird.

Über den Autor
Silvan Maaß ist Diplom-Kommunikationswirt (dab) sowie Mitbegründer der Sprachnudel, wodurch er sich seit 20 Jahren beinahe täglich mit theoretischer und angewandter Linguistik beschäftigt. Die Lebendigkeit der Sprache hat es ihm besonders angetan. Daher interessiert er sich insbesondere für Okkasionalismen und Neologismen - zwei kreative Themenfelder der Linguistikforschung, die in unserer Gesellschaft relevanter denn je sind.

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