Deutsches Alphabet
Autor: Silvan Maaß
Im Wörterbuch: Alphabet
Auf dieser Seite werden wir uns gemeinsam auf eine spannende Reise begeben, um die Besonderheiten und die Geschichte des deutschen Alphabets zu erkunden.
1. Definition: Was ist das deutsche Alphabet?
Das deutsche Alphabet, auch bekannt als lateinisches Alphabet oder kurz ABC, ist eine geordnete Folge von Buchstaben und das offizielle Schriftsystem der deutschen Sprache. Es bildet somit die Grundlage für die deutsche Schriftsprache, da es die schriftliche Darstellung von gesprochenen Wörtern und Sätzen ermöglicht.
Neben Deutschland wird es auch in Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz verwendet. In Liechtenstein und in der Schweiz wird das ß allerdings nicht mehr verwendet. Stattdessen schreibt man dort "ss".
2. Wie viele Buchstaben hat das deutsche Alphabet?
Das deutsche Alphabet besitzt 26 Grundbuchstaben (26 Majuskel und 26 Minuskel), 3 Umlaute (je Majuskel und Minuskel) und das ß (auch Majuskel und Minuskel). Je nachdem, welche Buchstaben man nun zum Alphabet zählt, beinhaltet es also 26, 29 oder 30 Buchstaben. Rechnet man nur das "ß" zu den Grundbuchstaben hinzu, können es auch 27 sein. Im Allgemeinen spricht man aber von 26 Buchstaben, die das Alphabet hat und von 30 Buchstaben, die zum Schreiben von Wörtern verwendet werden.
3. Übersicht: Buchstaben des deutschen Alphabets
Im Folgenden findet ihr eine Übersicht über die Buchstaben des deutschen Alphabets. Dabei hat jeder Buchstabe eine kleingeschriebene sowie eine großgeschriebene Variante. Die letzte Spalte enthält zudem die sogenannte Buchstabiertafel bzw. das Buchstabieralphabet (siehe auch Buchstabieralphabet).
Grundbuchstaben |
|||
# | Buchstabe | Sprachlaut | Buchstabieralphabet |
1. | a, A | (Vokal) | A wie Aanton |
2. | b, B | (Konsonant) | B wie Berta |
3. | c, C | (Konsonant) | C wie Cäsar |
4. | d, D | (Konsonant) | D wie Dora |
5. | e, E | (Vokal) | E wie Emil |
6. | f, F | (Konsonant) | F wie Friedrich |
7. | g, G | (Konsonant) | G wie Gustav |
8. | h, H | (Konsonant) | H wie Heinrich |
9. | i, I | (Vokal) | I wie Ida |
10. | j, J | (Konsonant) | J wie Julius |
11. | k, K | (Konsonant) | K wie Kaufmann |
12. | l, L | (Konsonant) | L wie Ludwig |
13. | m, M | (Konsonant) | M wie Martha |
14. | n, N | (Konsonant) | N wie Nordpol |
15. | o, O | (Vokal) | O wie Otto |
16. | p, P | (Konsonant) | P wie Paula |
17. | q, Q | (Konsonant) | Q wie Quelle |
18. | r, R | (Konsonant) | R wie Richard |
19. | s, S | (Konsonant) | S wie Siegfried |
20. | t, T | (Konsonant) | T wie Theodor |
21. | u, U | (Vokal) | U wie Ulrich |
22. | v, V | (Konsonant) | V wie Viktor |
23. | w, W | (Konsonant) | W wie Wilhelm |
24. | x, X | (Konsonant) | X wie Xanthippe |
25. | y, Y | (Konsonant) | Y wie Ypsilon |
26. | z, Z | (Konsonant) | Z wie Zeppelin |
Umlaute |
|||
27. | ä, Ä | (Umlaut) | Ä wie Ärger |
28. | ö, Ö | (Umlaut) | Ö wie Ökonom |
29. | ü, Ü | (Umlaut) | Ü wie Übermut |
Eszett / scharfes S |
|||
30. | ß, ẞ | ẞ wie Eszett |
4. Aussprache
Die Aussprache der deutschen Buchstaben kann speziell für Menschen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, einige Herausforderungen mit sich bringen, da sie variieren kann. Vokale werden bspw. häufig lang (IPA-Zeichen ː) ausgesprochen. Bei Konsonanten ist alles sogar noch komplexer, weil es hier zahlreiche Buchstabenkombinationen gibt, die die Aussprache erschweren, wie die folgenden Textbeispiele zeigen:
Buchstabe | Aussprache (IPA) | Hörbeispiele | Textbeispiele |
---|---|---|---|
a, A | aː | Ameise (ˈaːmaɪ̯zə) Argument (aʁɡuˈmɛnt) |
|
b, B | beː | Bohne (ˈboːnə) | |
c, C | t͡seː | Café (kaˈfeː) Teppich (ˈtɛpɪç) Sache (ˈzaxə) |
|
d, D | deː | Dach (dax) | |
e, E | eː | lesen (ˈleːzn̩) Recht (ʁɛçt) Leiter (ˈlaɪ̯tɐ) |
|
f, F | ɛf | Fach (fax) viel (fiːl) |
|
g, G | ɡeː | geduldig (ɡəˈdʊldɪç oder ɡəˈdʊldɪk) Massage (maˈsaːʒə) |
|
h, H | haː | Hose (ˈhoːzə) | |
i, I | iː | Silo (ˈziːlo) Kind (kɪnt) |
|
j, J | jɔt | Jacke (ˈjakə) Joker (ˈd͡ʒoːkɐ) |
|
k, K | kaː | Küche (ˈkʏçə) Cholera (koːleʁa) Unfug (ˈʊnfuːk) Quadrat (kvaˈdʁaːt) |
|
l, L | ɛl | Luft (lʊft) | |
m, M | ɛm | Maler (ˈmaːlɐ) | |
n, N | ɛn | Nacht (naxt) Klang (klaŋ) |
|
o, O | oː | Hose (ˈhoːzə) Moment (moˈmɛnt) Loch (lɔx) |
|
p, P | peː | Paket (paˈkeːt) Sieb (ziːp) Pferd (p͡feːɐ̯t) |
|
q, Q | kuː | Quelle (ˈkvɛlə) | |
r, R | ɛʁ | Ware (ˈvaːʁə) | |
s, S | ɛs | Maus (maʊ̯s) Sahne (ˈzaːnə) Spiegel (ˈʃpiːɡl̩) |
|
t, T | teː | Haut (haʊ̯t) nachts (naxt͡s) Matsch (mat͡ʃ) |
|
u, U | uː | Stuhl (ʃtuːl) Suppe (ˈzʊpə) |
|
v, V | faʊ̯ | Vase (ˈvaːzə) Vogel (ˈfoːɡl̩) |
|
w, W | veː | Wiege (ˈviːɡə) | |
x, X | ɪks | Text (tɛkst) | |
y, Y | ˈʏpsilɔn | Physik (fyˈziːk) Teddy (ˈtɛdi) Mühle (ˈmyːlə) Müll (mʏl) |
|
z, Z | t͡sɛt | Zahn (t͡saːn) | |
ä, Ä | ɛː | Ähre (ˈɛːʁə) ändern (ˈɛndɐn) |
|
ö, Ö | øː | Möwe (ˈmøːvə) Hölle (ˈhœlə) |
|
ü, Ü | yː | über (ˈyːbɐ) Brücke (ˈbʁʏkə) |
|
ß, ẞ | s | Fuß (fuːs) |
5. Besonderheiten
Die deutsche Sprache weist einige Besonderheiten bei der Aussprache auf, die wir im Folgenden vorstellen:
5.1 Umlaute
Neben den 26 Grundbuchstaben gibt es im Deutschen auch die drei Umlaute "ä", "ö" und "ü". Sie verbinden zwei Vokale miteinander. Dadurch werden sie zu einem Laut. Beim "ä" verschmilzt das "a" mit dem "e", beim "ö" verschmilzt das "o" mit dem "e" und beim "ü" verschmilzt das "u" mit dem "e". Bei allen drei zeigt also das "e" den Umlaut an.
5.2 Das "ß" (Eszett)
Das "ß" ("Eszett" ausgesprochen, auch als "scharfes S" bekannt), ist ein einzigartiges Merkmal des deutschen Alphabets. Es wird verwendet, um den Laut "ss" (Doppel-S) in Wörtern wie "Straße" darzustellen und kommt nur in der Mitte oder am Ende von Wörtern vor.
Erst seit dem 29. Juni 2017 ist auch dessen Großbuchstabe (Majuskel -> "ẞ") Bestandteil der amtlichen deutschen Rechtschreibung.
Ein "ß" wird immer dann geschrieben, wenn der vorhergehende Vokal oder Umlaut lang gesprochen wird. Nach einem Diphthong wird es ebenfalls verwendet. Das darauf folgende "ß" fungiert in diesen Fällen dann immer als stimmloser s-Laut.
Anzumerken ist hier noch, dass Laut der Norm DIN 5008, die Schreib- und Gestaltungsregeln für die Text- und Informationsverarbeitung bietet, bei der Verwendung von Großbuchstaben das große "ẞ "der Auflösung in SS bzw. SZ vorzuziehen ist.
5.3 Buchstabenkombinationen
Einige Buchstabenkombinationen weisen im Deutschen Besonderheiten bei ihrer Aussprache auf. Zu erwähnen sind:
- Doppelbuchstaben (Doppelkonsonanten und Doppelvokale) - Doppelkonsonanten bewirken i.d.R. eine Kürzung des voranstehenden Vokals (Beispiel: Mutter). Doppelvokale bewirken eine Betonung der Silbe, in der sie vorkommen (Beispiel: Eistee).
- Diphthonge - Im Deutschen kommen sie hauptsächlich als "ei", "au" und "eu" vor (Beispiele: Seide, Haus oder Beute).
- langes i - Ein lang gesprochenes "i" kann mit verschiedenen Lauten geschrieben werden. Dazu zählen: "i", "ie", "ih" und "ieh". Am häufigsten kommt im Deutschen die Schreibweise "ie" vor. Das "e" hört man dabei nicht. Es dient nur zur Verlängerung des Lauts (Beispiel: Sieb -> ziːp). Es gibt aber auch Ausnahmen, etwa wenn das "ie" am Wortende steht (Beispiel: Folie -> ˈfoːli̯ə). Hier werden beide Laute einzeln ausgesprochen (biphonematisch).
- die Affrikate "pf" - Sie wird als stimmlose Einheit artikuliert und im Anlaut mit nur einem Buchstaben wiedergegeben (monophonematisch), dem "f" (Beispiel: Pferd). Im Inlaut (Beispiel: hüpfen) oder Auslaut (Beispiel: Kopf) werden die Laute einzeln wiedergegeben (biphonematisch).
- die Affrikate "ts" - Sie wird als stimmlose Einheit artikuliert und kann an diversen Positionen in einem Wort erscheinen, im Anlaut (Beispiel: Ziffer -> ˈt͡sɪfɐ), im Inlaut (Beispiel: beizen -> ˈbaɪ̯t͡sn̩) und im Auslaut (Beispiel: Sturz -> ʃtʊʁt͡s).
- die Affrikate "tʃ (tsch)" - Sie wird als stimmlose Einheit artikuliert und kann an diversen Positionen in einem Wort erscheinen, im Anlaut (Beispiel: tschüss), im Inlaut (Beispiel: Rutsche) und im Auslaut (Beispiel: Deutsch).
- der Frikativ "ʃ (sch)" - Er wird als stimmloser Zischlaut artikuliert und kann an diversen Positionen in einem Wort erscheinen, im Anlaut (Beispiele: Schule -> ˈʃuːlə, Spiel -> ʃpiːl oder stur -> ʃtuːɐ̯), im Inlaut (Beispiel: Flasche -> ˈflaʃə) und im Auslaut (Beispiel: Barsch -> baʁʃ).
5.4 Groß- und Kleinbuchstaben
Die deutsche Rechtschreibung unterscheidet zwischen Groß- und Kleinschreibung bzw. der Verwendung von Groß- und Kleinbuchstaben. Hierbei gibt es fünf Regeln, die zu beachten sind:
- Substantive werden grundsätzlich großgeschrieben, egal an welcher Stelle sie im Satz stehen.
- Substantivierte Wörter schreibt man groß.
- Die Anredepronomen Sie, Ihr und Ihnen werden immer großgeschrieben. Die Anredepronomen der persönlichen Anrede (du, dich, dein, dir, ihr, euch, euer) können in Ausnahmefällen großgeschrieben werden. Das ist dann der Fall, wenn die adressierten(n) Person(en) persönlich bekannt sind und direkt angesprochen werden (bspw. in Briefen oder E-Mails).
- Namen und Eigennamen werden großgeschrieben.
- Am Satzanfang steht immer ein Großbuchstabe.
6. Herkunft
Das deutsche Alphabet basiert auf dem lateinischen Alphabet, das von den Römern entwickelt wurde und ursprünglich aus 21 Buchstaben bestand. Im Laufe der Geschichte wurde es durch verschiedene kulturelle und sprachliche Einflüsse modifiziert, die eng mit der Geschichte und Kultur der deutschsprachigen Regionen Europas verbunden sind, bis es schließlich in der Renaissance die heute bekannten 26 Grundbuchstaben erhielt.
6.1 Herkunft vom "ß" (Eszett)
Die Geschichte des ß (Eszett) hat seine Wurzeln in der Entwicklung der deutschen Schrift. Seine Ursprünge lassen sich bis zum Mittelalter zurückverfolgen, als die Orthografie in verschiedenen Regionen Europas noch nicht standardisiert war. In dieser Zeit verwendeten Schreiber verschiedene Buchstabenkombinationen, um den Laut "ss" darzustellen.
Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des "ß" war die Verwendung von "ſs" (langes s und s) in alten Handschriften. Das lange s (ſ) ähnelte orthografisch einem "f," während das normale "s" wie das heutige "s" aussah. Die Kombination "ſs" wurde verwendet, um den Laut "ss" darzustellen.
Im Laufe der Zeit begannen die Buchstaben "ſ" und "s" miteinander zu verschmelzen. Das "ſ" wurde in der Mitte und am Ende von Wörtern oft zu einem runden s (Schluss-s), während es am Anfang von Wörtern beibehalten wurde. Dies führte zur Entwicklung des "ß", das als Ligatur des "ſ" und "s" entstand.
Während des 16. Jahrhunderts wurde das "ß" zunehmend als eigenständiger Buchstabe akzeptiert und begann in Druckerzeugnissen verwendet zu werden.
6.2 Herkunft der Umlautbuchstaben
Die Verwendung der Umlaute begann im 15. Jahrhundert. Zu diesem Zeitpunkt setzte man noch ein "e" über den jeweiligen Vokal (a, o und u). Ab dem 16. Jahrhundert verbreitete sich dann die deutsche Kurrentschrift (Schreibschrift) immer mehr. Hier sah das "e" wie zwei senkrechte Striche aus, von denen im Laufe der Zeit dann nur noch die zwei Punkte übrigblieben, die wir heute nutzen.

Über den Autor
Silvan Maaß ist Diplom-Kommunikationswirt (dab) sowie Mitbegründer der Sprachnudel, wodurch er sich seit 20 Jahren beinahe täglich mit theoretischer und angewandter Linguistik beschäftigt. Die Lebendigkeit der Sprache hat es ihm besonders angetan. Daher interessiert er sich insbesondere für Okkasionalismen und Neologismen - zwei kreative Themenfelder der Linguistikforschung, die in unserer Gesellschaft relevanter denn je sind.

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