lüften

Topliste

Orthographie

Normgerechte Schreibung

  • lüften

Silben und Silbentrennung

  • Anzahl der Silben: 2
  • Silbentrennung: lüf | ten, Präteritum lüf | te | te, Partizip II ge | lüf | tet

Etymologie

Bedeutung (Definition)

Was bedeutet "lüften"?

[1] transitiv, intransitiv: dem Innenraum eines Gebäudes, einer Wohnung, eines Zimmers, auch eines Fahrzeugs oder dergleichen Frischluft zu- oder abführen (indem die Fenster geöffnet werden, mithilfe von Durchzug oder dergleichen)
[2] transitiv: etwas frischer Luft aussetzen, meist um Gerüche zu entfernen oder der Bildung von Schimmel vorzubeugen
[3] transitiv: etwas leicht und/oder kurz nach oben oder von der Stelle, an der es sich befindet, bewegen
[4] reflexiv; landschaftlich: aus dem Liegen, Sitzen oder Hocken hochkommen
[5] transitiv: etwas nicht länger bestehen lassen, an etwas nicht länger festhalten; etwas bekanntgeben, bekanntmachen, das vorher geheim oder verborgen war
[6] transitiv; umgangssprachlich veraltend: jemanden hartnäckig zu etwas zu bewegen suchen, jemanden lästig bedrängen, jemanden schikanierend hin und her hetzen; jemanden (auch mit Schlägen) abstrafen
[7] transitiv; umgangssprachlich scherzhaft: jemanden ins Freie führen, spazieren führen; jemanden zum Ausgehen einladen, vergnügungshalber ausführen
[8] transitiv; landschaftlich scherzhaft: (den Hund) Gassi führen, (mit dem Hund) Gassi gehen
[9] transitiv; umgangssprachlich veraltend: jemanden zwingen, wegzugehen, etwas zu verlassen; jemandes Abgang, Weggang erzwingen

Wortherkunft & Verweise

Bei dem Verb handelt es sich um eine bereits im Mittelhochdeutschen belegte Ableitung zum Substantiv Luft,(1) das sich etymologisch vergleichen lässt mit mittelniederdeutschem lüchten → gml,(2) mittelniederländischem luchten → dum(2) und altisländischem lypta (1) sowie altnordischem lypta → non "hochheben" (siehe Lift, liften).(2) Im Mittelhochdeutschen bedeutete es "in die Luft heben,(3)(2) in die Höhe heben,(1) aufheben,(3)(2) emporheben(2)". Bis ins Frühneuhochdeutsche war auch die daraus übertragene Bedeutung "jemandem (in Bezug auf etwas) eine Erleichterung, eine Ausnahme (vom Gesetze) gewähren, gestatten" geläufig.(3)(2) Die im Neuhochdeutschen heute gebräuchliche erste und zweite Bedeutung kommt erst im 17. Jahrhundert auf.(2) Die ab 1840 bezeugte sechste Bedeutung ist dazu eine umgangssprachliche Übertragung, die auf der spöttischen Auffassung fußt, dass die so behandelte Person lediglich der frischen Luft ausgesetzt wird (vergleiche auch jemandem den Arsch lüften).(3) Ab 1870 ist dann auch die siebente Bedeutung bezeugt und ab 1900 die neunte (vergleiche veraltetes, umgangssprachliches luxemburgisches lichen  "entlassen, feuern, kündigen"(4)).(3) Die achte Bedeutung lässt sich mit gleichbedeutend dänischem lufte (4) vergleichen.
  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9 , Stichwort »lüften«, Seite 530.
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort "lüften"
  3. Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch "lüften"
  4. Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7 , Stichwort »lüften«.
  5. Lëtzebuerger Online Dictionnaire vum Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch: "lichen"
  6. Den Danske Ordbog: "lufte"

Sprache

Sprachgebrauch

Was bedeutet Sprachgebrauch?
  • landschaftlich
  • scherzhaft
  • veraltend

Quantitative Linguistik

Grundwortschatz

Was ist der Grundwortschatz?

"lüften" gehört nicht zum deutschen Grundwortschatz.

Länge nach Buchstaben

"lüften" umfasst 6 Buchstaben.

Konsonanten und Vokale

"lüften"

enthält 2 Vokale und 4 Konsonanten

Worthäufigkeit

Wie wird die Worthäufigkeit ermittelt?

Der Begriff "lüften" wird gelegentlich im Sprachgebrauch verwendet.

Rang nach Worthäufigkeit

Wie wird die Worthäufigkeit ermittelt?

Der Eintrag "lüften" belegt Position 10636 in unserer Rangliste der Häufigkeitsverteilung.

Grammatik

Wortart

Was ist eine Wortart?

Flexion

Was ist Flexion?
Präsens ich lüfte
Präsens du lüftest
Präsens er, sie, es lüftet
Präteritum ich lüftete
Partizip II gelüftet
Konjunktiv II ich lüftete
Imperativ Singular lüfte
Imperativ Plural lüftet
Hilfsverb haben

Beispiele

Beispielsätze

  • einen Raum lüften
  • In der Wohnung wurde offensichtlich nicht genug gelüftet.
  • Wir müssen mal wieder 5 Minuten lüften - Fenster auf!
  • Es ist so stickig hier in der Wohnung, kannst du bitte ein Fester öffnen und lüften?
  • Nach dem Aufstehen lüfteten sie die Betten im offenen Fenster.
  • Er schlich zur Keksdose und lüftete den Deckel.

Phonologie

Aussprache

Nach dem IPA (Internationales Phonetisches Alphabet): ˈlʏftn̩

Reimwörter

Was sind Reimwörter?

Was reimt sich auf "lüften"?

Semantik

Assoziation

Nimmst du "lüften" eher als positiv oder negativ wahr?

Assoziative Bedeutungen

Hyponyme

Was ist ein Hyponym?

Synonyme

Was ist ein Synonym?

Tipp: Auch geeignet als Kreuzworträtsel Lösung.

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Rhetorische Stilmittel

Isogramme (Wortspiel)

Was ist ein Isogramm?

"lüften" ist ein Isogramm.

Wortgruppen

Phrasenbildungen

Wortlisten

"lüften" ist in folgenden Wortlisten zu finden:

Verwendung in anderen Quellen

Wünsche

  • In der Krippe behüten Ochs und Esel ein wonniges Kind,
    von draußen sieht man drei Könige herbeiziehen durch den nächtlichen Wind.
    Engel in den Lüften segnen das Elternpaar,
    frohe Weihnachten, wie wunderbar!
  • zeige alle Wünsche

Zitate

  • Was liebt die Liebe? – Ein Eingefriedigtes. War nicht das Paradies ein eingeschlossener Ort, ein Garten gegen Osten? – Aber er schließt sich zu dicht um einen, dieser Ring – man tritt dem Fenster näher, ein stiller See verbirgt sich demütig in der hohem Umgebung – am Ufer liegt ein Boot. Ein Seufzer aus vollem Herzen, der Hauch eines unruhigen Gedankens – und es geht vom Ufer ab, gleitet über den See, von den milden Lüften einer unnennbaren Sehnsucht leise getrieben; man verschwindet in der geheimnisvollen Einsamkeit des Waldes, wird von den leichten Wellen des Sees geschaukelt, der von dem tiefen Dunkel des Waldes träumt. – Man wendet sich nach der andern Seite hin, da breitet das Meer sich unendlich vor dem Auge aus. – Was liebt die Liebe? – Unendlichkeit. – Was fürchtet die Liebe? – Eine Grenze.

    Søren Kierkegaard (1813 - 1855)

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