Garten
- Kategorie: Lautgetreue Wörter
Etymologie
Bedeutung (Definition)
Was bedeutet "Garten"?
- [1] eingehegtes beziehungsweise umzäuntes (oft zu einem Haus gehöriges oder an diesem anschließendes) Grundstück zum Kleinanbau von Nutz- beziehungsweise Zierpflanzen
- [2] vor einem Wirtshaus aufgestellte Kübelbäume
- [3] ironisch: Gelände/Örtlichkeit zur wirklichkeitsnahen Gefechtsausbildung von Soldaten
Abkürzungen
Wortherkunft & Verweise
- [1] Das Wort geht über mittelhochdeutsches garte → gmh(1)(2)(3) auf das seit dem 8. Jahrhundert(1)(2) bezeugte schwach flektierte althochdeutsche Maskulinum garto → goh(1)(2)(3) zurück. Im Mittelhochdeutschen, beginnend im 15. Jahrhundert, übernimmt das Wort das auslautende -n aus den obliquen Kasus in den Nominativ, sodass neuhochdeutsches Garten entsteht.(1) Als Ausgangsform dieser ist ein (nicht überliefertes) germanisches Maskulinum *gardōn "Garten" anzunehmen,(1)(2)(3) aus dem ebenfalls gotisches ????? (garda) → got(1)(2) "Hürde,(1) Viehhürde"(3), altsächsisches gardo → osx(1)(2) "Garten"(1), mittelniederdeutsches gārde → gml(1) und altfriesisches garda → ofs(1)(2) hervorgegangen sind. Daneben steht das seit dem 9. Jahrhundert bezeugte stark flektierte althochdeutsche Maskulinum gart → goh "Garten; Kreis",(1) dessen Ausgangform ein (nicht überliefertes) germanisches Maskulinum *garda-(1)(2) ist, das sich ebenfalls in gotischem ????? (gards) → got "Hof, Haus; Familie"(1)(3), altnordischem garðr → non(1)(2) "Zaun;(1)(2) Hof;(1)(2) Garten"(2), altsächsischem gard → osx,(1) altenglischem geard (1)(2) "Umfriedung;(1) Hof"(2), mittelniederdeutschem gā̌rt → gml,(1) englischem yard (1)(3) "umfriedeter Platz;(1) Hof"(3) und schwedischem gård (1) "Hof; Gehöft, Gut; Grundstück"(3) fortsetzt. Es ist nicht mit Sicherheit zu entscheiden, ob die germanischen Formen direkt auf die indoeuropäische Wurzel *g̑her-, *gher- "greifen, fassen, umfassen, einfassen, einzäunen" zurückzuführen sind, die wohl auch in altindischem हरति (hárati) – mit der Wurzel हृ (hṛ) – "nimmt, bringt, holt herbei" vorliegt, oder aber auf eine indoeuropäische Wurzelerweiterung *g̑herdh- beziehungsweise *gherdh- "umfassen, umzäunen, umgürten".(1) Im ersten Falle läge ein indoeuropäisches *ghortós "eingezäunter Ort"(1) beziehungsweise *g̑hortó-(3) / *gʰortó-(2) "Umzäunung,(2)(3) Eingehegtes"(3) zugrunde, und die germanischen Formen wären enger mit griechischem χόρτος (DIN 31634: chórtos) → grc(1)(2)(3) "eingehegter Platz,(1) Gehege;(2)(3) Hof;(1)(2)(3) Weide,(3) Weideplatz"(1), vermutlich auch mit χορός (DIN 31634: chorós) → grc "Tanzplatz; Tanz" (vergleiche »Chor«),(3) lateinischem hortus (1)(2)(3) "Garten(2)(3) als eingezäunter Ort"(1) (wozu mit Ablaut und anderer Stammbildung lateinisches cohors , Genitiv: cohortis , "Kohorte, Schar, Gefolge", eigentlich "eingezäunter Hofraum, Viehhof" gehört)(1)(3) sowie altirischem gort → sga / gart → sga "Saatfeld", altirischem lubgort → sga "Gemüsegarten" sowie kymrischem garth "Garten; Pferch"(2) verwandt.(1) Im zweiten Fall gehören neuhochdeutsches Garten und seine germanischen Parallelen enger zu altindischem गृहः (gṛháḥ) "Haus", litauischem gar̃das "Hürde, Pferch", altslawischem gradъ "Burg; Stadt; Garten",(1) russischem город (gorod) "Stadt"(1)(3), ursprünglich "eingehegter Platz"(3), tschechischem hrad "Burg, Schloss"(1)(3) (vergleiche tschechisches Hradčany , deutsches Hradschin, Stadtteil und Burgbezirk von Prag)(1)(3) und innerhalb des Germanischen zur Wortgruppe von gürten.(1)(3) Auch hier wäre eine ursprüngliche Bedeutung "eingezäunter Ort" anzusetzen.(1)
- [2] Diese umgangssprachliche Bedeutungsübertragung ist von Berlin ausgegangen und seit dem späten 19. Jahrhundert bezeugt.(2)
- [3] Diese Bedeutung ist ab 1965 bezeugt und vom Bundessoldatendeutsch in die Umgangssprache eingegangen.(2)
- Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort "Garten"
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort »Garten«, Seite 331–332.
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9 , Stichwort »Garten«, Seite 316.
- Wahrig Herkunftswörterbuch "Garten" auf wissen.de
- Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7 , Stichwort »Garten«.
Orthographie
Normgerechte Schreibung
- Garten
Silben und Silbentrennung
- Anzahl der Silben: 2
- Silbentrennung: Gar | ten, Plural: Gär | ten
Phonologie
Aussprache
Nach dem IPA (Internationales Phonetisches Alphabet): ˈɡaʁtn̩
Reimwörter
Was reimt sich auf "Garten"?
Grammatik
Wortart
Genus
Maskulinum (männlich, Artikel: der)Numerus & Kasus
Deklination / Einzahl & Mehrzahl von "Garten":
Nominativ Singular | der Garten |
---|---|
Nominativ Plural | die Gärten |
Genitiv Singular | des Gartens |
Genitiv Plural | der Gärten |
Dativ Singular | dem Garten |
Dativ Plural | den Gärten |
Akkusativ Singular | den Garten |
Akkusativ Plural | die Gärten |
Sprache
Sprachgebrauch
- ironisch
- umgangssprachlich
Quantitative Linguistik
Die Quantitative Linguistik ist die Statistik der Sprachwissenschaft.
Grundwortschatz
"Garten" gehört zum deutschen Grundwortschatz.
Länge nach Buchstaben
"Garten" umfasst 6 Buchstaben.
Buchstabenhäufigkeit
E | 1-mal | → | 17,22% | (sehr häufig) | |
---|---|---|---|---|---|
N | 1-mal | → | 10,04% | (häufig) | |
R | 1-mal | → | 7,01% | (mäßig häufig) | |
T | 1-mal | → | 6,03% | (mäßig häufig) | |
A | 1-mal | → | 5,67% | (mäßig häufig) | |
G | 1-mal | → | 3,29% | (gelegentlich) |
Konsonanten und Vokale
"Garten"enthält 2 Vokale und 4 Konsonanten
Rang nach Worthäufigkeit
Der Eintrag "Garten" belegt Position 1135 in unserer Rangliste der Häufigkeitsverteilung.
Beispiele
Beispielsätze
- Wer weiß, im Walde;
- Ein Roſenſtrauch, wer ſagt,
- In welchem Garten?
- Sie ſind erleſen ſchon,
- Denk’ es, o Seele,
- Auf deinem Grab zu wurzeln
- Durch der Gärten Blätterrahmen
- Schwirrt das Lachen schöner Damen.
- Das Arbeiten im Garten lässt einen den Berufsstress vergessen.
- "Welch ein schöner Garten hier!", rief Marie, als sie die sechs Kübelbäume vor dem Wirtshaus sah.
- Mein Traum während der Gefechtsausbildung im Garten war, eine schöne Frau als Gegner zu erblicken.
Semantik
Assoziation
Nimmst du "Garten" eher als positiv oder negativ wahr?
Assoziative Bedeutungen
Gedanken und Gefühle, die neben der Grundbedeutung geweckt werden:
Homophone
Gleich klingende Wörter mit anderer Bedeutung:
Hyperonyme
Oberbegriffe von "Garten":
Hyponyme
Unterbegriffe von "Garten":
Synonyme
Anderes Wort für "Garten":
zeige alle ❯ Synonyme für GartenRhetorische Stilmittel
Diminutiv
Verkleinerungsform von "Garten":
Buchstabenspiele
Scrabble
- Buchstabenwert für "Garten": 7
- Die Berechnung basiert auf:
∑ aus G(2), A(1), R(1), T(1), E(1), N(1)
Insgesamt ergibt das 7 Punkte.
- Die Berechnung basiert auf:
- Tipp: ❯ Wortfinder für Scrabble nutzen!
Stadt, Land, Fluss
"Garten" ist eine Lösung für:
Anagramme
Aus den Buchstaben von "Garten" lassen sich diese Wörter bilden:
Isogramme
"Garten" ist ein Isogramm. Jeder Buchstabe kommt darin nur einmal vor.
Wortgruppen
Phrasenbildungen
- zoologischer Garten
- botanischer Garten
- Außerm Pfarrgarten
- Lainzer Tiergarten
- ein abgebrochener Gartenzwerg
- Garten Eden
- Englischer Garten
- Englischer Landschaftsgarten
- Gartenarbeit machen
- im Garten arbeiten
- Gartenstadt des Arabischen Golfs
Wortlisten
"Garten" ist in folgenden Wortlisten zu finden:
- Grundwortschatz
- Hobby mit G
- Hobbys
- Nomen mit G
- Synonyme mit G
- Wörter mit 6 Buchstaben
- Wörter mit AR
- Wörter mit ART
- Wörter mit EN am Ende
- Wörter mit G am Anfang
- Wörter mit N am Ende
- Wörter mit TE
- Wörter mit TEN am Ende
- zeige alle ❯ Wortlisten
Verwendung in anderen Quellen
Grüße
- Zu Ostern darf der Hase durch den Garten springen,
fröhlich gute Laune verbreiten und die Ostereier bringen.
Auf geht's, die Kinder sind geweckt.
Wo hat Herr Osterhase die Eier wohl versteckt? - Der Osterhase hoppelt voll bepackt mit seinem Eierkorb durch das Land,
so lass uns genießen das blumige Frühlingsgewand.
Eier färben, verstecken und genießen,
während draußen im Garten die ersten Frühlingsboten sprießen. - Am Himmel schön die Sonne strahlt,
die Ostereier wurden schon bemalt.
Der Garten festlich geschmückt,
da ist der Osterhase ganz entzückt!
Feiere schön mit deinen Lieben
und genieße den Festtagsfrieden. - zeige alle ❯ Grüße
Sprichwörter
- Man muss nicht erst sterben, um ins Paradies zu gelangen, solange man einen Garten hat.
- zeige alle ❯ Sprichwörter
Wünsche
- Eure Liebe leuchtet heller als die Mittsommernacht in Schweden,
ein Vorgeschmack auf das Paradies im Garten Eden.
Himmlisch zusammengekuschelt auf Wolke sieben schweben,
wünschen euch ein glückliches und erfülltes Eheleben. - zeige alle ❯ Wünsche
Zitate
- Was liebt die Liebe? – Ein Eingefriedigtes. War nicht das Paradies ein eingeschlossener Ort, ein Garten gegen Osten? – Aber er schließt sich zu dicht um einen, dieser Ring – man tritt dem Fenster näher, ein stiller See verbirgt sich demütig in der hohem Umgebung – am Ufer liegt ein Boot. Ein Seufzer aus vollem Herzen, der Hauch eines unruhigen Gedankens – und es geht vom Ufer ab, gleitet über den See, von den milden Lüften einer unnennbaren Sehnsucht leise getrieben; man verschwindet in der geheimnisvollen Einsamkeit des Waldes, wird von den leichten Wellen des Sees geschaukelt, der von dem tiefen Dunkel des Waldes träumt. – Man wendet sich nach der andern Seite hin, da breitet das Meer sich unendlich vor dem Auge aus. – Was liebt die Liebe? – Unendlichkeit. – Was fürchtet die Liebe? – Eine Grenze.
Søren Kierkegaard (1813 - 1855)
- Eine unbeschränkte Herrschaft gleicht einem Garten ohne Zaun. Der Besitzer kann freilich überall hinaustreten, aber der Fremde kann von allen Seiten hereinkommen.
Ludwig Börne (1786 - 1837)
- Außer dem Feuerfalter, blauem Argus, Pfauenauge und Zitronfalter, die schon länger sich im Garten zeigen, kam bei dem heutigen echten Sonnenwetter auch der große Perlenmuttervogel. Ich habe die beiden unteren Rasen ungemäht gelassen, um ihnen die darauf blühenden Feld- und Heideblumen nicht zu entziehen.
Theodor Storm (1817 - 1888)
- zeige alle ❯ Zitate
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