Eponym

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Orthographie

Normgerechte Schreibung

  • Eponym

Silben und Silbentrennung

  • Anzahl der Silben: 3
  • Silbentrennung: Ep | o | nym, Plural: Ep | o | ny | me, Ep | o | ny | ma

Etymologie

Bedeutung (Definition)

Was bedeutet "Eponym"?

[1] Namensträger, nach dem etwas benannt wird
[1a] Altertums-, Geschichts-, Religionswissenschaft, Ethnologie: mythische oder historische Person (in außereuropäischen Kulturen auch ein Tier), auf deren Eigenname ein Toponym oder Gruppenname (Sippe, Stamm, Volk) zurückgeführt wird
[1b] Altertumswissenschaft, Epigraphik: Staatlicher oder priesterlicher Amtsträger, nach dem in der Jahreszählung inschriftlicher oder urkundlicher Datumsangaben das laufende Jahr seiner Amtszeit benannt wurde
[1c] Urheber, nach dem ein Werk benannt wird
[1d] Literarischer Held oder sonstiges Thema, nach dem ein Werk benannt ist
[1e] Ort (in der Archäologie der Hauptfundort für Überreste einer Kultur), nach dem etwas (zum Beispiel eine Handelsware, dort siedelnde Bevölkerung, eine an diesem Ort besonders bezeugte prähistorische Kultur) benannt wird
[2] Eigenname, von dem ein anderes Wort abgeleitet ist
[2a] Altertumswissenschaft: Eigenname einer Person des Typs 1a, aus dem ein Toponym oder Gruppenname abgeleitet wurde
[2b] Sprachwissenschaft: Eigenname, der die Basis für eine sprachliche Ableitung ist
[3] Wort, das aus einem Eigennamen abgeleitet ist
[3a] Sprachwissenschaft: Wort (Nomen, Adjektiv, Verb), das durch sprachliche Ableitung, Zusammensetzung oder Bedeutungsverschiebung aus einem Eigennamen entstanden ist
[3b] Medizin, Naturwissenschaften, Technik: Name einer Entdeckung oder Erfindung, der aus dem Namen einer (oder mehrerer) an der Entdeckung bzw. Erfindung oder ihrer Erstbeschreibung besonders beteiligten Person gebildet ist und an diese erinnern soll
[3c] Altertums-, Geschichtswissenschaften, Ethnologie: Name in abgeleiteter Verwendung, der auf einen Namensträger des Typs [1] zurückgeführt wird
[4] Literarische Stilfigur: Namensträger oder Name, der aufgrund eines mit dem Träger besonders assoziierten Sachverhalts (zum Beispiel dessen Ortszugehörigkeit, Nachfahren, besondere Fähigkeiten) in übertragener Bedeutung als Synonym für diesen Sachverhalt genannt wird
[5] Beiname
[5a] Engere Bedeutung: Kultbeiname, der die Zugehörigkeit einer Gottheit zu einer bestimmten Ethnie, Stadt oder Kultstädte zum Ausdruck bringt
[5b] Weitere Bedeutung: Beiname mit ehrender, spöttischer oder charakterisierender Funktion, der besondere Eigenschaften des Trägers hervorhebt

Wortherkunft & Verweise

griechisch ἐπώνυμος, aus ἐπι (an, bei, nach) und ὀνομα (Name)
[1a] griechisch οἱ ἐπώνυμοι: die zehn Eponymen (Phylen-)Heroen, Ahnherren und Namengeber der zehn Stämme Athens, lateinisch seit dem 16. Jahrhundert eponymi(1), seit dieser Zeit auch eponymus allgemein für den mythischen Gründer und Anherrn(2), in eingedeutschter Wortform dann die Eponymen (18. Jh.)(3), der Eponym (19. Jh.)(4)
[1b] griechisch (ἄρχων) ἐπώνυμος (Archon Eponymos), Titel des obersten Archon von Athen, nach dem das laufende Jahr benannt wurde, seit dem 16. Jahrhundert latinisiert als (Archon) Eponymus geläufig(5)
[3] Wird zurückgeführt auf das Englische,(6) wo eponymus(7), eponyme(8) und eponym(9) zunächst als Personenbezeichnungen eingeführt wurden, spätestens seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts eponym dann aber auch mit verschobener Bedeutung für den Namen eines solchen Namensträgers (im Sinne von Bedeutung [2])(10) und besonders dann für einen daraus abgeleiteten Namen (Bedeutung [3])(11) zu belegen ist.(12)
[5] Vgl. griechisch ἐπωνυμία (Zuname, Beiname), deutsch Eponymie; außerdem die auf Homer (Odyssee 19,409) zurückgehende Prägung ὀνομα ἐπώνυμον(13), heute meist gedeutet als "sprechender Name". Für den Gräzismus eponymon in neulateinischer philologischer Fachsprache wurde die Bedeutung [5a] 1898 von Jesse B. Carter eingeführt.
  1. Die Kenntnis der Phylenheroen beruhte besonders auf Pausanias, vgl. Romolo Amaseo: Pausaniae decem regionum veteris Graeciae descriptio, Band I, Lyon 1558, Seite 29 f.: "Ex Eponymis autem (sic enim appellantur à quibus tribus nomina sumpserunt) unus est…" etc.; in der Folgezeit u.a. Pierre Grégoire: De iuris arte, methode et praeceptis opus, Lyon 1580, Seite 234: "ad statuas videlicet eorum qui eponymi dicebantur, à quibus decem tribus nomen habent Athenis"
  2. Johannes Goropius: Hispanica, Antwerpen 1580, Seite 64: "Tarses primus gentis conditor & Eponymus"
  3. Richard Chandler, Reisen in Griechenland, Leipzig 1777 (übersetzt von Heinrich Christian Boie unter Mithilfe von Johann Heinrich Voß), Seite 127: "Statuen, unter welchen die zehn Helden waren, die den Namen Eponymen führten"
  4. Georg Grote: Geschichte Griechenlands, nach der zweiten Auflage aus dem Englischen übertragen von Nicolaus N. W. Meißner, Band II, Leipzig 1851, Seite 148: "Abarnos, der Eponym des Vorgebirges Abarnis"
  5. z.B. Niels Cragius: De republica Lacedaemoniorum libri quattuor, o.O. 1593, lib. II, Seite 80: "Athenis Archon Eponymus anno nomen dedit", vgl. schon Jean Bodin: Les six livres de la republique, Paris 1583, Seite 64: "entre les dix Archontes egaux en puissance, il y en auoit vn qu'on appelloit Archon eponymos, qui passoit deuant tous les autres, & les actes publiques estoyent auctorisés de son nom"
  6. Wolfgang Schweickard: Deonomastik: Ableitungen auf der Basis von Eigennamen, Tübingen 1992, Seite 3, im Anschluß an André Lapierre: Problématique des éponymes en français contemporain, in: Dieter Kremer (Hrsg.), Actes du XVIIIe Congrès international de linguistique et de philologie romanes, Université de Trèves (Trier), 1986, Sektion 7, Niemeyer, Tübingen 1989, Seite 588-597, Seite 588
  7. Z.B. William Howell: The elements of history from the creation of the world, to the reign of Constantine the Great, London 1704, Seite 120: "The President of the Court, who was call'd Eponymus, inspected the publick Accounts every Year"
  8. Antoine Banier: The mythology and fables of the ancients, explain'd from history, Band III, London 1740, Seite 430: "A Passage of Pausanias gives us the Names of several Heroes; whom he calls Eponymes"
  9. The Penny Cyclopaedia of the Society for the Diffusion of Useful Knowledge, Band I, London 1833, Seite 140: "Thêbê (the eponym of Thebes) and Aegyna (the eponym of that island) were sisters"
  10. Samuel Fallows: The progressive dictionary of the English language, a supplementary word-book to all the leading dictionaries of the United States and Great Britain, Chicago 1885, Seite 193, Stichwort Eponym, Eponyme: "A name of a mythical personage called into existence to account for the name of a country or people; thus, Italus, Romulus, Brutus, Scotus, the names of imaginary persons invented to account for Italy, Rome, Britain, Scotland, are eponyms"
  11. George Elliott Howard: An introduction to the local constitutional history of the United States, Baltimore 1889, p.242: "The Patry (…) comes into being when relationship, originally solitary, passes over into the second stage (…) and derives its eponym from the oldest and chief member of the patry"; anonym: Naming the Streets, in: Morning Oregonian 29 (Portland, Oregon, 28. Juni 1891), Seite 4: "Each street, so named, will bear an historical eponym of local fame"; Morris M. Cohn: An introduction to the study of the Constitution, Baltimore 1892, Seite 148: "They [the Athenians] carried the eponym of the clan or gens which had the largest possessions"; Abala Kanta Sen: The student's comprehensive Anglo-Bengali dictionary, compiled from the best modern lexicons, Kalkutta 1892, Seite 398, Stichwort Eponym: "a name, as of a country or people, derived from that of an individual"
  12. Anders Morton S. Freeman: A new dictionary of eponyms, Oxford University Press, Oxford/New York 1997, der S. IX vermutet, daß der Begriff eponym im Englischen des 19. Jahrhunderts geschaffen worden sei ("created about a century ago") und sich lediglich in einer erweiterten Bedeutung ("its broadened meaning, as dictionaries set it out") auch als Personenbezeichnung etabliert habe.
  13. Max Sulzberger: ΟΝΟΜΑ ΕΠΩΝΥΜΟΝ: Les noms propres chez Homère et dans la mythologie grecque, in: Reve des Études Grecques 39 (1926), Seite 381-447

Sprache

Wortschatz

Was bedeutet Wortschatz?
  • Linguistik

Quantitative Linguistik

Grundwortschatz

Was ist der Grundwortschatz?

"Eponym" gehört nicht zum deutschen Grundwortschatz.

Länge nach Buchstaben

"Eponym" umfasst 6 Buchstaben.

Konsonanten und Vokale

"Eponym"

enthält 2 Vokale und 4 Konsonanten

Rang nach Worthäufigkeit

Wie wird die Worthäufigkeit ermittelt?

Der Eintrag "Eponym" belegt Position 125375 in unserer Rangliste der Häufigkeitsverteilung.

Soziolinguistik

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Genus

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Numerus & Kasus

Was ist Numerus & Kasus?
Nominativ Singular der Eponym
Nominativ Singular 2 der Eponym
Nominativ Plural 1 die Eponyme
Nominativ Plural 1 die Eponymen
Nominativ Plural 2 die Eponyme
Nominativ Plural 2 die Eponyma
Genitiv Singular des Eponym
Genitiv Singular des Eponyms
Genitiv Singular des Eponymen
Genitiv Singular 2 des Eponym
Genitiv Singular 2 des Eponyms
Genitiv Plural 1 der Eponyme
Genitiv Plural 1 der Eponymen
Genitiv Plural 2 der Eponyme
Genitiv Plural 2 der Eponyma
Dativ Singular dem Eponym
Dativ Singular dem Eponymen
Dativ Singular 2 dem Eponym
Dativ Plural 1 den Eponymen
Dativ Plural 2 den Eponymen
Dativ Plural 2 den Eponyma
Akkusativ Singular den Eponym
Akkusativ Singular den Eponymen
Akkusativ Singular 2 den Eponym
Akkusativ Plural 1 die Eponyme
Akkusativ Plural 1 die Eponymen
Akkusativ Plural 2 die Eponyme
Akkusativ Plural 2 die Eponyma

Beispiele

Beispielsätze

  • [3a] Auch Verben können Eponyme sein, so etwa "dieseln", "fringsen", "röntgen".

Phonologie

Aussprache

Nach dem IPA (Internationales Phonetisches Alphabet): epoˈnyːm

Reimwörter

Was sind Reimwörter?

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Semantik

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Hyperonyme

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Synonyme

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