Ludwig Börne Zitate

Willkommen auf unserer Webseite, die Ludwig Börne (1786 - 1837) gewidmet ist und eine erlesene Sammlung an Zitaten enthält.

Zitate suchen

Ludwig Börne Zitate

Hier findest du 68 Zitate von Ludwig Börne.

Ich lese Schweizerreisen über alles gern. Für uns mageres, gerupftes Volk, das sich seine fünfzig Jahre um den Bratspieß der Gewohnheit dreht und langsam schmort, bis es gar geworden für die Würmer, ist es eine himmlische Erquickung, die heiße Brust an diesen Gletschern zu kühlen [...].

Jeder hat in seinem Leben einen schönen Kindertag, wo er, wie die ersten Menschen im Paradiese, die Früchte des Feldes, so auch Liebe ohne Sorgen und Mühe findet. Ist dieser Tag aber vorüber, erwirbst du wie dein Brot so auch Liebe nur im Schweiße deines Angesichtes.

Ehe eine Zeit aufbricht und weiterzieht, schickt sie immer fähige und vertraute Menschen voraus, ihr das neue Lager abzustechen. Ließe man diese Boten ihren Weg gehen, folgte man ihnen und beobachtete sie, erführe man bald, wo die Zeit hinaus will. Aber das tut man nicht. Man nennt jene Vorläufer Unruhestifter, Verführer, Schwärmer und hält sie mit Gewalt zurück. Aber die Zeit rückt doch weiter mit ihrem ganzen Trosse, und weil sie nichts bestellt und angeordnet findet, wohnt sie sich ein, wo es ihr beliebt, und nimmt und zerstört mehr, als sie gebraucht und verlangt.

Ein Blutstrom fließt durch achtzehn Jahrhunderte, und an seinen Ufern wohnt das Christentum.

Man fand im Altertum geld- und geistreichere Menschen als jetzt, aber der Wohlstand war weniger verbreitet; es gab keine Bemittelte.

Wir werden erzogen, als sollten wir Könige werden. Was wir nicht alles lernen! – als sei Gehorchen so eine schwere Wissenschaft!

Verstimmen ist leicht, aber stimmen kann nicht jeder.

Der Geist ist der Arm; das Herz ist der Wille.

Der Adel sieht sich als einen Obelisken an, dessen Spitze der Fürst und dessen Postament das Volk bildet.

Die Weiber sind am gefälligsten, wenn sie Furcht haben; darum fürchten sie sich auch so leicht.

Für die, welche an keine Unsterblichkeit glauben, gibt es auch keine.

Nur die Glücklichen kommen ins Paradies. Die Unglücklichen sind verdammt, in jenem wie in diesem Leben.

Nicht an Geist, an Charakter mangelt es den meisten Schriftstellern, um besser zu sein, als sie sind.

Der Ruhm glänzt, wie die Sonne, mit eigenem Lichte: die Ehre gleicht der Erde, die mit geborgten Strahlen leuchtet.

Löwen und Despoten sehen schärfer in der Dunkelheit als bei Tage.

Menschen, die mit Leichtigkeit fremde Sprachen erlernen, haben gewöhnlich einen starken Charakter.

Die einen wähnen, wenn sie nur Fenster hätten, dann ginge die Sonne nie unter und die andern wähnen, würden die Fenster nur zugemauert, dann ginge nie die Sonne auf.

Seitdem das Wunderbare vor unsern Augen sich erfüllt hat, haben wir alle Berechnung für das Natürliche verloren.

Das Philosophieren ist eine angeerbte Krankheit des menschlichen Geistes, der Fluch des mit Schmerzen Gebärens.

Wer würfeln muß zwischen Not und Sünde, ist glücklich zu nennen, wenn ihm nur die Not zufällt.

Es ist mit der Herrschbegierde wie mit der Eßlust. Bei schwachen Gemütern ist jene oft am stärksten, wie diese oft am größten ist bei Menschen von schwacher Verdauung.

Um zu gefallen, muß man eitel sein; man lernt der Eitelkeit anderer nur an sich selbst schmeicheln.

Es ist nichts angenehmer, als aus einem Übel, das uns begegnet, Vorteil ziehen – und man kann das immer. Dieses ist in einem andern als dem gewöhnlichen, aber in einem schönern Sinne eine Schadenfreude. Man kann den Teufel nicht feiner prellen.

Höflichkeit ist Staatspapier des Herzens, das oft um so größere Zinsen trägt, je unsicherer das Kapital ist.

Die Deutschen haben unter allen Nationen am meisten philosophiert, das kömmt daher, sie haben am wenigsten gelebt.

Die Haushaltungsbücher der Erfahrung sind darum so schwer zu benutzen, weil die Geschichte nur die einzelnen Posten bemerkt, aber nie Summe und Transport zieht.

Zank ist der Rauch der Liebe.

Die Menschheit ist groß, und die Menschen sind klein.

lieben sie sich selbst!

Jede Stunde, dem Hasse vergeudet, ist eine Ewigkeit, der Liebe entzogen.

Was ist doch der Mensch für ein besonderes Geschöpf! Aber gut, daß er so ist, daß er den Verzerrungen des Schmerzes eine possierliche Grimasse, der furchtbarsten Leidenschaft ihre Lächerlichkeit abzugewinnen versteht.

Die Meinung ist die Küche, worin alle Wahrheiten abgeschlachtet, gerupft, zerhackt, geschmort und gewürzt werden.

Warum Shakespeare auf deutschen Bühnen kein Glück macht? Weil man nicht gewohnt ist, mit Vorlegelöffeln zu essen.

Es ist leicht den Haß, schwer die Liebe, am schwersten Gleichgültigkeit zu verbergen.

Es ist wunderlich zu sehen wenn die Reisenden, besonders die Engländer, über das unaufhörliche Betrachten und Durchblättern der Karten, Kupferstiche und Panoramen vom Rhein die Landschaft selbst übersehen. Bei der Schnelligkeit der Dampfschiffe verliert man die Orte und Punkte aus dem Gesichte, ehe man aus dem Buch ersehen, wie sie heißen, wie es einem Engländer mit Bacharach erging, der, bis er den Namen des Orts im Buche gefunden, ihn schon hinter sich hatte und den nachliegenden Ort für Bacharach hielt. Es ist, als verstünden sie das Original, die Natur nicht, und müßten sich darum der Übersetzungen bedienen.

machen kann man sie nichts.

In einem wankenden Schiffe fällt nur, wer stille steht, nicht wer sich bewegt.

Die Zufälle, als sinnentstellende Druckfehler im Geschichtsbuche der Menschheit, werden zwar wie in den andern Büchern hinter dem Werke verzeichnet; aber sie können nicht wie in jenen auch verbessert werden.

Nicht die Jahre, die Erfahrungen machen alt; darum wäre der Mensch das unglücklichste aller Geschöpfe, wenn er ein fleißiger Schüler der Erfahrung wäre. Daß jedes neue Geschlecht und jede neue Zeit von der Wiege ausgehe – das ist es, was die Menschheit in ewiger Jugend erhält.

Es gibt keinen Menschen, der nicht die Freiheit liebte; aber der Gerechte fordert sie für alle, der Ungerechte nur für sich allein.

Der gefährlichste Mensch ist ein furchtsamer; er ist am meisten zu fürchten.

Um zu erproben, welch ein lästiges Geschenk des Himmels der Verstand sei, muß man täglich mit einem Schirme ausgehen und am Ende des Jahres die unvorhergesehenen Regentage zählen.

Ein verrostet Schild flehte zur Sonne: Sonne, erleuchte mich! Da sprach die Sonne zum Schilde: Schild, reinige dich!

Eine unbeschränkte Herrschaft gleicht einem Garten ohne Zaun. Der Besitzer kann freilich überall hinaustreten, aber der Fremde kann von allen Seiten hereinkommen.

Eifersucht ist die überreife Frucht der Liebe.

Die wahre feine Lebensart, welche mehr tut, als mit Blitzesschnelle eine gefallene Stricknadel aufheben, entspringt entweder aus der Tiefe des Geistes oder aus der Fülle des Herzens, und weder der Tanzmeister lehrt sie noch Chesterfield.

Die einzige Art zu betrügen, die zuweilen noch Erfolg hat, ist – offenherzig zu sein.

Übelrede ist die Kugel eines Pulvergewehres, wobei Knall und Licht den Mörder verraten und der Strafe überliefern.

Heringe oder Sardellen – das ist der ganze Unterschied zwischen sonst und jetzt. Gesalzen sind sie immer noch und werden es immer bleiben.

Man bauet selten seine Meinung auf festem Grunde, man baut sie in die Luft, gibt dem Zimmerwerke schwache Stützen, und erst wenn man mit dem Dache fertig ist, unterwölbt man das Gebäude. Auch vor dem gerechten Urteile geht oft ein Vorurteil her.

Alle Narrheit erschöpfen – so gelangt man zum Boden der Weisheit.

In Deutschland schreibt jeder, der die Hand zu nichts anderem gebraucht, und wer nicht schreiben kann, rezensiert.

Verschmähte Liebe ist Tod. Eifersucht ist mehr, sie ist die Furcht des Todes.

Es gibt immer noch wohltätige Menschen, und wer einmal so glücklich ist, unglücklich zu werden, dem wird geholfen. Früher freilich nicht!

Die Fürsten hätten sich und ihren Völkern viel Unglück ersparen können, wenn sie die Hofnarren nicht abgeschafft hätten. Seit die Wahrheit nicht mehr sprechen darf, handelt sie.

Es sterben viel weniger Menschen an der Schwindsucht, Wassersucht und Trommelsucht [...] – als an der Systemsucht der Ärzte.

Beschränkten Menschen ist es eigen, daß sie die wenigen Ideen, die in dem engen Kreise ihrer Fassungskraft liegen, mit einer Klarheit ergreifen, die uns in der Schätzung ihres Geistes oft irre macht. Sie sind wie Bettler, die das Gepräge und die Jahreszahl jedes ihrer Kreuzer kennen.

Leidenschaften der Regierungen zeugen von Schwäche, Leidenschaften des Volkes aber zeugen von Stärke.

Der Wahn aller Regierenden, vom Minister bis zum Pedell herab, ist, daß das Regieren ein großes Geheimnis sei, welches dem Volk zu seinem Besten verschwiegen werden müsse.

Die deutsche Geschichte gleicht einem ungebundenen Buche; so beschwerlich und verdrießlich ist sie zu lesen. Man muß oft die Bogen umwenden, verliert den Zusammenhang darüber, und Titel und Register liegen nicht selten in der Mitte versteckt.

Es gibt Fußpfade, die zu dem Geiste und Herzen der Menschen schneller und anmutiger führen als jene staubigen Heerstraßen einer feindlichen und grämlichen Lehre, auf welchen die Hartnäckigkeit den Angriff erwartet, sich verteidigend in den Weg stellt oder uns mit ihren Ausfällen zuvorkommt.

Vor allen Kindern, die uns begegnen, sollten wir uns tief und ehrfurchtsvoll verneigen; sie sind unsere Herren, für sie arbeiten wir.

Das Licht, das sogenannte offizielle Mitteilungen verbreitet, ist oft nichts als ein Irrwisch, der uns in Sümpfe führt.

Man versteht die Kinder nicht, ist man nicht selbst kindlichen Herzens; man weiß sie nicht zu behandeln, wenn man sie nicht liebt, und man liebt sie nicht, wenn man nicht liebenswürdig ist.

Der Hund heult, wenn er geschlagen wird, und der Mensch soll es nicht dürfen? Aber es gibt Menschen, die hündischer sind als Hunde – und nicht heulen, wenn sie geschlagen werden.

Nadelstiche sind schwerer zu parieren als Schwerthiebe – das haben sie endlich gelernt, die Verfechter der alten Zeit.

So not tut es den lebenssüchtigen Menschen, sich eine Ewigkeit zu denken, daß sie, wenn ihnen die Brücke der Hoffnung verwehrt ist, auf der Brücke der Furcht hinübergehen.

Gesundheit ist das Gefäß jeder Tugend, mangelt diese, so kannst du keine recht fassen.

Ukraine-Hilfe → Deutsch lernen
Deutsch lernen
  • Alles, was ihr zum Deutschlernen braucht – ausführliche Erklärungen, Tipps, Übungen und Ressourcen → Deutsch lernen

Wörter nach Anfangsbuchstabe

A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
Ä
Ö
Ü
Suchen & Finden
  • Mit Hilfe der Wortsuche oder von unserem Wortfinder lassen sich Wörter nach bestimmten Mustern filtern.
Wörterverzeichnis
  • Nutzt unsere zahlreichen Wortlisten in unserem Wörterverzeichnis, um gezielt deutsche Wörter zu finden!

Statistiken

Geburtstag