Georg Christoph Lichtenberg Zitate

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Georg Christoph Lichtenberg Zitate

Hier findest du 97 Zitate von Georg Christoph Lichtenberg.

Die edle Einfalt in den Werken der Natur hat nur gar zu oft ihren Grund in der edeln Kurzsichtigkeit dessen, der sie beobachtet.

Die wenigsten Menschen haben wohl recht über den Wert des Nichtseins gehörig nachgedacht. Unter Nichtsein nach dem Tode stelle ich mir den Zustand vor, in dem ich mich befand, ehe ich geboren ward.

Erziehung ist Zeugung einer anderen Art.

Es ist unglaublich wie unwissend die studierende Jugend auf Universitäten kommt, wenn ich nur 10 Minuten rechne oder geometrisiere, so schläft 1/4 derselben sanft ein.

Wir denken feiner, reden feiner und faseln feiner.

Ich kenne die Leute wohl, die ihr meint, sie sind bloß Geist und Theorie und können sich keinen Knopf annähen. Lauter Kopf und nicht so viel Hand als nötig ist einen Knopf anzunähen.

Träume führen uns oft in Umstände, und Begebenheiten hinein, in die wir wachend nicht leicht hätten können verwickelt werden, oder lassen uns Unbequemlichkeiten fühlen welche wir vielleicht als klein in der Ferne verachtet hätten, und eben dadurch mit der Zeit in dieselben verwickelt worden wären. Ein Traum ändert daher oft unsern Entschluß, sichert unsern moralischen Fond besser als alle Lehren, die durch einen Umweg ins Herz gehen.

Man braucht kein großer Mann zu sein um jemand die Wahrheit zu sagen und ein Glück für uns, daß auch der arme Teufel Wahrheiten sagen kann.

Das Bekehren der Missetäter vor ihrer Hinrichtung läßt sich mit einer Art von Mästung vergleichen, man macht sie geistlich fett, und schneidet ihnen hernach die Kehle ab, damit sie nicht wieder abfallen.

Wer sich in etwas verbeißt, sieht oft nur das, worin die Zähne schlugen. Alles andere darum herum entgeht einem zumeist.

Das eigentlich Christliche in unserer Religion ist die Seele aller Religion, das übrige ist Körper.

Die Schwachheiten großer Leute bekannt zu machen, ist eine Art von Pflicht; man richtet damit Tausende auf, ohne jenen zu schaden.

Mir ist ein Kleintuer weit unausstehlicher als ein Großtuer, denn einmal verstehen es so wenig, weil es eine Kunst ist da Großtun aus der Natur entspringt, und dann läßt der Großtuer jedem seinen Wert, da der Kleintuer den, gegen welchen er es ist, offenbar verachtet. Ich habe einige gekannt, die von ihrem wenigen Verdienst, das sie hatten, mit soviel pietistischer Dünnigkeit zu sprechen wußten, als wenn sie fürchteten man möchte schmelzen, wenn sie sich in ihrem ganzen Licht zeigten. Ich habe mir aber angewöhnt über solche Leute zu lachen, und seit der Zeit sehe und höre ich sie gerne.

Manche Menschen lesen nur, weil sie zu träg zum Denken sind.

Der Engländer, der wider das Ministerium schimpft, ist ein Sklave der Opposition, ein Sklave der Mode, alberner Gebräuche, Etiquette.

Die Naturlehre ist wenigstens für mich eine Art von sinking fund (Tilgungs-Fond) für die Religion wenn die vorwitzige Vernunft Schulden macht.

Es ist zum Erstaunen, wie manche Gelehrte in Deutschland Kenntnisse anhäufen, bloß um sie vorzuzeigen.

Tätige Menschenliebe ohne Verstand verfehlt so gut ihren Zweck als Menschenhaß ohne Macht.

Was das sonderbar wäre, wenn einmal eines Mund anfing seine geheimsten Geschichten zu erzählen ohne daß man ihn aufhalten könnte, und dabei müßte man seine völlige Vernunft behalten.

Außer der Zeit gibt es noch ein anderes Mittel große Veränderungen hervorzubringen und das ist die – Gewalt.

Ich vermute, daß es keinen Menschen auf der Welt gibt, der, wurde er für 1000 Taler zum Schurken, nicht um die Hälfte des Geldes ehrlich geblieben wäre.

Ich bin überzeugt, daß es Brillen für die Seelenkräfte gibt so gut wie für die Augen. Es wäre sonderbar, wenn so etwas nicht sollte möglich sein.

Das was man wahr empfindet auch wahr auszudrücken, das heißt mit jenen kleinen Beglaubigungszügen der Selbstempfindung, macht eigentlich den großen Schriftsteller, die gemeinen bedienen sich immer der Redensarten, die immer Kleider vom Trödelmarkt sind.

Bon sens, Menschen-Verstand, common sense wird zu oft für einen vollkommenen Sinn gehalten, in der Tat ist [er] aber weiter nichts, als eine immer wachsam anschauende Erkenntnis von der Wahrheit nützlicher allgemeiner Sätze.

Dauerndes Glück ist nur in Aufrichtigkeit zu finden.

Wir können von nichts in der Welt etwas eigentlich erkennen, als uns selbst, und die Veränderungen, die in uns vorgehen. Eben so können wir unmöglich für andere fühlen, wie man zu sagen pflegt; wir fühlen nur für uns. Der Satz klingt hart, er ist es aber nicht, wenn er nur recht verstanden wird. Man liebt weder Vater, noch Mutter, noch Frau, noch Kind, sondern die angenehmen Empfindungen, die sie uns machen.

In jedem Menschen ist etwas von allen Menschen. Ich glaube diesen Satz schon sehr lange; den vollständigen Beweis davon kann man freilich erst von der aufrichtigen Beschreibung seiner selbst erwarten, nämlich, wenn sie von vielen unternommen wird.

Der Mensch kann sich alles geben, sogar Mut, wenn er es recht anfängt, aber es ist freilich besser, wenn man ihn schon mit auf die Welt bringt.

Die Enthusiasten, die ich gekannt habe, haben alle den entsetzlichen Fehler gehabt, daß sie bei dem geringsten Funken der auf sie fällt allemal wie ein lange vorbereitetes Feuerwerk abbrennen.

Verhunzdeutschen. Er hat es verhunzdeutscht.

Der Wein reizt zur Wirksamkeit, die Guten im guten und die Bösen im bösen.

Ich sehe die Rezensionen als eine Art von Kinderkrankheiten an, die die neugebornen Bücher mehr oder weniger befällt. Man hat Exempel, daß die gesündesten daran sterben, und die schwächlichen oft durchkommen. Manche bekommen sie gar nicht. Man hat häufig versucht, ihnen durch Amulette von Vorrede und Dedikation vorzubeugen oder sie gar durch eigene Urteile zu inokulieren, es hilft aber nicht immer.

Das einzige was er Männliches an sich hatte, konnte er des Wohlstandes wegen nicht sehen lassen.

Da liegen nun die Kartoffeln, und schlafen ihrer Auferstehung entgegen.

Niemand wird leugnen, daß in einer Welt, in welcher sich alles durch Ursache und Wirkung verwandt ist, und wo nichts durch Wunderwerke geschieht, jeder Teil ein Spiegel des Ganzen ist.

Ich warf allerlei Gedanken im Kopf herum bis endlich folgender obenhin zu liegen kam.

Der liebe Gott muß uns doch recht lieb haben, daß er immer in so schlechtem Wetter zu uns kommt.

Alles was also der eigentlich weise Mensch tun kann, ist, alles zu einem guten Zweck zu leiten und dennoch die Menschen zu nehmen, wie sie sind.

Vorschlag zu einer Gesellschaft zu Beförderung des Romanschreibens, schickt Leute aus die Charaktere sammeln sollen, sie schicken Redensarten ein, Charaktere, Flüche.

Die Natur hat die Menschen durch die Brust verbunden, und die Professores hätten sie gerne mit dem Kopf zusammen.

Der oft unüberlegten Hochachtung gegen alte Gesetze, alte Gebräuche und alte Religion hat man alles Übel in der Welt zu danken.

In Gesellschaft spielte ich zu Zeiten den Atheisten bloß Exercitii gratia.

Die Physiognomen, ein Lustspiel.

Die Tugend überdauert das Laster, weil sie viel weniger in Anspruch genommen wird.

Man muß sich für nichts zu gering halten.

Auf der Schule hatte er schon die üble Gewohnheit an sich den Porträten der Gelehrten Bärte zu machen, und nun machte er recensiones famosas.

Sollte nicht der Mensch seine Ideen von Gott eben so zweckmäßig weben können, wie die Spinne ihr Netz zum Fliegenfang?

Man könnte ihn den Zaunkönig der Schriftsteller nennen.

Als er am Kirchhofe vorbei ging, sagte er: Die da können nun sicher sein, daß sie nicht mehr gehenkt werden, das können wir nicht.

In jedem menschlichen, von einem ganzen Staat gebilligten Gebrauch, liegt immer etwas zum Grunde, was sich, wo nicht rechtfertigen, doch entschuldigen läßt.

Beim Disputieren ist ein sehr feiner und bitterer Griff erst die Gründe des Gegners noch viel stärker vorzustellen, als er sie selbst vorzustellen im Stand war (hierbei ist allenfalls Sophisterei verzeihlich) und dann alles mit triftigen Gründen zusammen aus dem Wege zu räumen. Dieses läßt sich bei der Satire gebrauchen.

Selbst die sanftesten, bescheidensten und besten Mädchen sind immer sanfter, bescheidener und besser, wenn sie sich vor dem Spiegel schöner gefunden haben.

Da wo das Auge undeutlich sieht [...] ist schon eine Art von Tod, wo kein deutliches Bild ist, ist keine Vorstellung.

An einem Ort, der Schwätzlar heißt, stritten sie wie die Pole sollten verrückt werden.

Die eine Schwester ergriff den Schleier und die andere den Hosen-Schlitz.

Geld macht bekanntlich nicht glücklich, es ist aber auch keine Voraussetzung für Unglück.

Es war ein vortrefflicher Junge, als er kaum sechs Jahr alt war, konnte er schon das Vater Unser rückwärts herbeten.

Empfindsam zu schreiben, dazu ist mehr nötig als Tränen und Mondschein.

Man soll niemanden in seiner Profession lächerlich machen, er kann dadurch unglücklich werden.

Zweifle an allem wenigstens einmal, und wäre es auch der Satz: zweimal 2 ist 4.

Es sind sehr wenige Dinge von denen wir uns durch alle 5 Sinne Begriffe erwerben können.

Die schönste Art der Ironie ist, eine Sache die gar nicht verteidigt werden kann, zu verteidigen mit Gründen, die voll satirischer Bitterkeit sind, häufig Stellen zu zitieren und zu erklären.

Der große Kunstgriff, kleine Abweichungen von der Wahrheit für die Wahrheit selbst zu halten, worauf die ganze Differential-Rechnung gebaut ist, ist auch zugleich der Grund unsrer witzigen Gedanken, wo oft das Ganze hinfallen würde, wenn wir die Abweichungen in einer philosophischen Strenge nehmen würden.

Die traurigste Art Schriften ist die, die weder Raisonnement genug enthalten, um zu überzeugen, noch Witz genug, um zu ergötzen.

Die Winkel, welche der Körper bei der Verbeugung bildet, sind für Individuen und Völker, für einzelne Umstände und ganze Zeiten gleich bezeichnend.

Was sie Herz nennen liegt weit niedriger als der 4. Westenknopf.

Die Gleichheit, die wir verlangen, ist der erträglichste Grad von Ungleichheit.

Zimmermanns Fragmente über Friedrich II. enthalten manches gute Korn, allein das Buch muß erst gedroschen, dann gesichtet und geworfelt werden, oder eigentlich der Verfasser erst gedroschen und das Buch gesichtet und geworfelt werden.

Neue Bäder heilen gut.

Die feinste Satire ist unstreitig die, deren Spott mit so weniger Bosheit und so vieler Überzeugung verbunden ist, daß er selbst diejenigen zum Lächeln nötigt, die er trifft.

Mit der Feder in der Hand habe ich, mit gutem Erfolg, Schanzen erstiegen, von denen andere mit Schwert und Bannstrahl bewaffnet zurückgeschlagen worden sind.

Einem Esel wurde das Bild der Isis zu tragen aufgelegt, und als das Volk das Bild mit Niederfallen verehrte, so glaubte er die Ehre wäre ihm erwiesen.

Es ist gewiß etwas sehr Charakteristisches in dem Deutschen, ein paar Erfahrungen sogleich in ein System zu ordnen, dieses tut der Engländer nicht.

Wohin mich mein Schicksal und mein Wagen führt.

Gott macht die Tiere, der Mensch macht sich selber.

Um witzig zu schreiben muß man sich mit den eigentlichen Kunstausdrücken aller Stände gut bekannt machen, ein Hauptwerk in jedem nur flüchtig gelesen ist hinlänglich. Denn was ernsthaft seicht ist, kann witzig tief sein.

Wenn der Schlaf ein Stiefbruder des Todes ist, so ist der Tod ein Stiefbruder des Teufels.

Aus einem Augenblick läßt sich kein Gesicht beurteilen, es muß eine Folge da sein.

Man nennt manches Bosheit, was mit einem häßlichen Gesicht getan wird.

Da trifft recht ein, was Butler von einem schlechten Kritiker sagt: Wenn er keine Fehler findet, so macht er einen.

Der Mensch hat einen unwiderstehlichen Trieb zu glauben, man sähe ihn nicht, wenn er nichts sieht. Wie die Kinder, die die Augen zuhalten, um nicht gesehen zu werden.

Kenntnis der Mittel ohne eine eigentliche Anwendung, ja ohne Gabe und Willen sie anzuwenden, ist, was man jetzt gemeiniglich Gelehrsamkeit nennt.

Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Katalogus von verbotenen Büchern.

Viele Männer halten das weibliche Geschlecht für so schwach, eitel, leichtgläubig und eingebildet, daß sie alles glauben, was man ihnen sagt, sobald es die Macht ihrer Reize angeht. Diese Männer, wenn man sie anders so nennen kann, irren sich aber gar sehr.

Eine ganze Milchstraße von Einfällen.

Ein kluges Kind, das mit einem närrischen erzogen wird, kann närrisch werden. Der Mensch ist so perfektibel und korruptibel, daß er aus Vernunft ein Narr werden kann.

Die Nation, die die meiste Spannkraft hatte, war auch allezeit die freiste und glücklichste.

Die Mathematik ist eine gar herrliche Wissenschaft, aber die Mathematiker taugen oft den Henker nicht. Es ist fast mit der Mathematik, wie mit der Theologie. So wie die der letztern Beflissenen, zumal wenn sie in Ämtern stehen, Anspruch auf einen besondern Kredit von Heiligkeit und eine nähere Verwandtschaft mit Gott machen, obgleich sehr viele darunter wahre Taugenichtse sind, so verlangt sehr oft der so genannte Mathematiker für einen tiefen Denker gehalten zu werden, ob es gleich darunter die größten Plunderköpfe gibt, die man nur finden kann, untauglich zu irgend einem Geschäft, das Nachdenken erfordert, wenn es nicht unmittelbar durch jene leichte Verbindung von Zeichen geschehen kann, die mehr das Werk der Routine, als des Denkens sind.

Du fragst mich Freund welches besser ist: Von einem bösen Gewissen genagt zu werden, oder ganz ruhig am Galgen zu hängen?

Die guten Mädchen haben die Ausdrücke Himmel auf der Welt, Seligkeit, womit manche Dichter die glücklichste Liebe belegten, als ewige unwandelbare Wahrheit angesehen, und mädchenmäßige Jünglinge haben es ihnen nachgeglaubt, da es doch nur weichliches Geschwätz junger Schwärmer ist, die weder wußten, was Himmel, noch was Welt war.

Ich glaube doch auch, daß es im strengsten Verstand für den Menschen nur eine einzige Wissenschaft gibt, und dieses ist reine Mathematik. Hierzu bedürfen wir nichts weiter als unsern Geist, uns selbst, und unsres Selbsts bedürfen wir ja so gar zu unserer Existenz.

Ein guter Schriftsteller muß sich schlechterdings nichts daraus machen, wenn man ihn auch in 10 Jahren nicht versteht. Was dieses Jahrhundert nicht versteht, versteht das nächste.

Ist es nicht sonderbar, daß man das Publikum, das uns lobt, immer für einen kompetenten Richter hält; aber sobald es uns tadelt, es für unfähig erklärt, über Werke des Geistes zu urteilen?

Es gibt kein größeres Hindernis des Fortgangs in den Wissenschaften, als das Verlangen, den Erfolg davon zu früh verspüren zu wollen. Dieses ist munteren Charakteren sehr eigen; darum leisten sie auch selten viel; denn sie lassen nach und werden niedergeschlagen, sobald sie merken, daß sie nicht fortrücken. Sie würden aber fortgerückt sein, wenn sie geringe Kraft mit vieler Zeit gebraucht hätten.

Erst müssen wir glauben, und dann glauben wir.

Es gibt ein Sprichwort im Englischen, das heißt: Er ist zu dumm um ein Narr zu werden. Es steckt sehr viel feine Bemerkung hierin.

Was die wahre Freundschaft und noch mehr das glückliche Band der Ehe so entzückend macht, ist die Erweiterung seines Ichs und zwar über ein Feld hinaus, das sich im einzelnen Menschen durch keine Kunst in der Welt schaffen lässt.

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