übel

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Etymologie

Bedeutung (Definition)

Was bedeutet "übel"?

Wortherkunft & Verweise

Adjektiv - körperlich unwohl, moralisch schlecht, schlimm, böse, arg, furchtbar, unerfreulich, unheilvoll, lateinisch malus  - schlecht, schlimm, althochdeutsch ubil → goh, (seit dem 8. Jahrhundert), mittelhochdeutsch übel → gmh, ›ubel → gmh(1), (mitteldeutsch) ubel, altsächsisch uҍil → osx, ›uil → osx(1), ›altfriesisch evel → ofs(2), mittelniederdeutsch ovel → gml, mittelniederländisch evel → dum, ovel → dum, oevel → dum, ›övel → dum(1), niederländisch euvel , ›belgisch ovel‹(1), altenglisch yfel  - schlecht, bösartig, krank, gottlos, (in der Grafschaft Kent evel)(2), englisch evil , gotisch ubils → got, setzen germanisch *uҍila- (protogermanisch *ubilaz(2)) voraus, eine Bildung mit dem Bindevokal aufweisenden Suffix germanisch -ila- (entwickelt aus indoeuropäisch -lo-). Außergermanisch vergleicht sich allein mittelirisch fel → mga - schlecht, so dass indoeuropäisch *upelo-" ›(von der protoweltsprachlichen Wurzel *wap-, indogermanisch *hwep-; vergleiche hethitisch huwapp, hwappa - böse, schlecht)‹(2)(3) ansetzbar ist. Nimmt man als Grundbedeutung über das normale Maß hinausgehend (vergleiche althochdeutsch uppi → goh - böse handelnd, ›welches den Stamm ubja zeigt, als Ableitung zur Wurzel *ub‹(1)) an, ist Anschluss an die Präposition indoeuropäisch *upo, *up, *eup - unten an etwas heran, dann (von unten) hinauf, über (siehe auch bei auf, ob und über) möglich. ›Die weitere Herkunft ist unklar und nur in den germanischen Sprachen belegt.‹(1)(3) ›Altnordisch illr → non steht mit übel etymologisch nicht im Zusammenhang.‹(1) Vergleiche auch wohl oder übel - gut oder schlecht (16. Jahrhundert), formelhaft: notgedrungen, ob man will oder nicht (19. Jahrhundert).(3)(4)(5)
Der Gebrauchsumfang, insbesondere von übel […], war im althochdeutsch, mittelhochdeutsch und frühneuhochdeutsch größer als heute, da schlecht und schlimm (siehe dort) erst spät sich zu synonymen Wörtern entwickelten und auch […] arg und […] böse gegenüber übel relativ seltener verwendet wurden. Die Bedeutung beschränkt sich in althochdeutscher Zeit, dem Inhalt der Texte entsprechend, fast nur auf das moralisch Sittliche.(1)
Im Altenglischen ist, wie in den ganzen anderen frühgermanischen Sprachen, beispielsweise im Skandinavischen, dieses Wort der umfassendste adjektivische Ausdruck der Missbilligung, Abneigung oder Herabsetzung […]. Die Bedeutung "äußerste moralische Boshaftigkeit" war auf das Altenglisch beschränkt, wurde aber bis zum 18. Jahrhundert nicht der Hauptsinn. […](2)
  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 "übel"
  2. Online Etymology Dictionary, "evil"
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937 , Seite 939, unter "übel"
  4. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort "übel"
  5. Günther Drosdowski (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1963, ISBN 3-411-00907-1 , Seite 727, unter "übel"

Orthographie

Normgerechte Schreibung

  • übel

Silben und Silbentrennung

  • Anzahl der Silben: 1
  • Silbentrennung: übel, Komparativ üb | ler, Superlativ am übels | ten

Phonologie

Aussprache

Nach dem IPA (Internationales Phonetisches Alphabet): ˈyːbl̩

Reimwörter

Was sind Reimwörter?

Was reimt sich auf "übel"?

Grammatik

Wortart

Was ist eine Wortart?

Komparation

Was ist Komparation?

Steigerung von "übel":

Positiv übel
Komparativ übler
Superlativ am übelsten

Sprache

Sprachvarietät

Was ist eine Sprachvarietät?

Sprachgebrauch

Was bedeutet Sprachgebrauch?
  • abwertend
  • umgangssprachlich

Quantitative Linguistik

Die Quantitative Linguistik ist die Statistik der Sprachwissenschaft.

Grundwortschatz

Was ist der Grundwortschatz?

"übel" gehört nicht zum deutschen Grundwortschatz.

Länge nach Buchstaben

"übel" umfasst 4 Buchstaben.

Buchstabenhäufigkeit

Was bedeutet Buchstabenhäufigkeit?
E 1-mal 17,22% (sehr häufig)
L 1-mal 3,85% (gelegentlich)
B 1-mal 1,74% (selten)
Ü 1-mal 0,68% (selten)

Konsonanten und Vokale

"übel"

enthält 2 Vokale und 2 Konsonanten

Worthäufigkeit

Was bedeutet Worthäufigkeit?

Der Begriff "übel" wird gelegentlich im Sprachgebrauch verwendet.

Rang nach Worthäufigkeit

Wie wird der Rang nach Worthäufigkeit ermittelt?

Der Eintrag "übel" belegt Position 4963 in unserer Rangliste der Häufigkeitsverteilung.

Beispiele

Beispielsätze

  • Dieser Flaschenöffner ist eine üble Konstruktion, an der man sich ernstlich verletzen kann.
  • ein übler Bursche, eine üble Sache
  • Bsp. ein übler Bursche / Kerl, eine ganz üble Sache, ein übles Machwerk, ein übles Spiel spielen, eine üble Masche
  • "Ist dir übel?"
  • Sein übler Weisheitszahn machte ihm schwer zu schaffen und der Zahnarztbesuch war unvermeidlich.
  • Wenn du es übel nimmst, so geht es dir noch schlimmer.
  • Und wenn der Freund dich kränkt, verzeih's ihm und versteh:
  • Das Fleisch riecht aber übel. Es ist bestimmt nicht mehr frisch.
  • In dem Klärbecken hatte sich ein übel riechender schwarzer Faulschlamm abgesetzt.
  • Üble Zustände!
  • "Der Kerl da drüben, ist ein ganz übler Hund. Nimm dich vor ihm in acht!"
  • In dieser Wirtschaftslage musste er wohl oder übel die Entscheidung für eine Reduzierung des Personals treffen, wenn nicht noch ein Wunder geschehen würde.
  • Das war die bis dato übelste Situation, in die er jemals geraten war, und, so wie es jetzt aussah, würde es wohl noch viel schlimmer werden.
  • Zu leben und zu sterben!
  • Du kannst, wie es dir wohlgefällt,

Semantik

Assoziation

Nimmst du "übel" eher als positiv oder negativ wahr?

Assoziative Bedeutungen

Gedanken und Gefühle, die neben der Grundbedeutung geweckt werden:

Antonyme

Was ist ein Antonym?

Gegenteil von "übel":

Hyponyme

Was ist ein Hyponym?

Unterbegriffe von "übel":

Synonyme

Was ist ein Synonym?

Anderes Wort für "übel":

zeige alle Synonyme für übel

Buchstabenspiele

Scrabble

Was ist Scrabble?
  • Buchstabenwert für "übel": 12
    • Die Berechnung basiert auf:
      ∑ aus Ü(6), B(3), E(1), L(2)
      Insgesamt ergibt das 12 Punkte.
  • Tipp: Wortfinder für Scrabble nutzen!

Isogramme

Was ist ein Isogramm?

"übel" ist ein Isogramm. Jeder Buchstabe kommt darin nur einmal vor.

Wortgruppen

Phrasenbildungen

Wortlisten

"übel" ist in folgenden Wortlisten zu finden:

Verwendung in anderen Quellen

Redewendungen

  • das geringere Übel wählen
  • das Übel an der Wurzel packen
  • zeige alle Redewendungen

Sprichwörter

  • Dem Betrübten ist übel geigen.
  • Wer seine Finger in alle Löcher steckt, der zieht sie oft übel heraus.
  • zeige alle Sprichwörter

Wünsche

  • Wenn es dir auch übel geht,
    dir eine steife Brise um die Nase geht,
    du keine Lust mehr auf Kamillentee Zuhause hast,
    dafür du aber keine Folge deiner Lieblingsserie verpasst!
  • zeige alle Wünsche

Zitate

  • Warum täuschen wir uns? Unser Übel ist nicht äußerlich: Es ist in uns, in den Eingeweiden selbst sitzt es, und es ist schwer für uns, unsere Gesundheit zu erlangen, weil wir nicht wissen, dass wir krank sind.

    Lucius Annaeus Seneca (um 4 v. Chr. - 65 n. Chr.)

  • Ich habe bei Ihnen den geringen Verstand, der mir noch blieb, verloren, und ich fühle, daß ich in dem Zustand, in den Sie mich versetzt haben, zu nichts anderem mehr tauge, als Sie anzubeten. Mein Übel ist um so trauriger, als ich weder die Hoffnung noch den Willen habe, davon geheilt zu werden, und ich Sie, auf die Gefahr von allem, was daraus folgen kann, ewig lieben muß.

    Jean-Jacques Rousseau (1712 - 1778)

  • Wenn ein übel gesinnter Mensch mit Entschiedenheit daran denkt, einem anderen zu schaden, wenn er das heftig begehrt, mit Bestimmtheit seine Absicht darauf richtet und fest überzeugt ist, daß er ihm schaden kann, so ist nicht zu bezweifeln, daß die Natur den Absichten seines Willens gehorchen wird.

    Roger Bacon (1214 - 1294)

  • zeige alle Zitate

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