Schnecke
- Kategorie: Tiere
Etymologie
Bedeutung (Definition)
Was bedeutet "Schnecke"?
Hauptbedeutung
- [1] Zoologie, speziell Malakologie: (in zahlreichen land- und wasserlebenden Arten vorkommendes) längliches Weichtier mit zwei Paar Fühlern am Kopf (wobei sich am Ende des oberen Paares die Augen befinden), auf dessen Rückenseite sich häufig ein zumeist spiralförmig gewundenes, aus Kalk bestehendes Gehäuse befindet, und dessen landlebende Vertreter sich auf einer Spur selbst abgesonderten Schleims auf der bauchseitigen Kriechsohle sehr langsam fortbewegen
- [2] Gastronomie: als Nahrungsmittel verwendetes, essbar zubereitetes Exemplar (bestimmter Arten) des unter [1] beschriebenen Weichtiers
- [3] umgangssprachlich: kleines, spiralförmig (schneckenförmig) zusammengerolltes Feingebäck aus Hefe-, Hefefein- oder Plunderteig mit süßen oder herzhaften Füllungen und/oder Belägen
- [4] zumeist im Plural: über je einem Ohr spiralförmig (schneckenförmig) aufgerollter und festgesteckter Zopf
- [5] Anatomie: spiralförmiger (schneckenförmiger) Teil des Innenohrs
- [6] Geigenbau: spiralförmig (schneckenförmig) verzierter Abschluss des Halses einiger Streichinstrumente
- [7] Architektur: spiralförmig (schneckenförmig) eingerolltes Zierelement von Bauteilen wie Konsolen, Giebeln oder Kapitellen
- [8] Architektur: Treppe, deren Stufen spiralförmig um eine Achse verlaufen
- [9] Technik: Gewinde, das spiralförmig in ein zylindrischen, kegelförmigen oder dergleichen Körper gefräst wurde
- [10] Technik: auf dem Funktionsprinzip der archimedischen Schraube beruhende Förderanlage für vor allem Schüttgut
- [11] Jägersprache; zumeist im Plural: Horn des männlichen Muffelwildes
- [12] übertragen, abgesehen von den Bedeutungen [3–11]: etwas, was der äußerlichen Form des Schneckenhauses ähnelt
- [13] landschaftlich selten, als Kosewort: (hübsches, niedliches) Kind, besonders ein Mädchen
- [14] salopp: junge Frau
- [15] umgangssprachlich scherzhaft, mitunter auch als Kosewort: weibliche Person, mit der man in einer festen Beziehung, in einer festen Lebensgemeinschaft zusammenlebt; weibliche Person, für die man Liebe empfindet oder mit der man eine sexuelle Beziehung pflegt
- [16] salopp abwertend: weibliche Person, die für ein Entgelt sexuelle Handlungen als Dienstleistung anbietet und ausübt
- [17] derb: die äußeren und/oder ein Teil der inneren primären weiblichen Geschlechtsorgane
- [18] salopp abwertend, auch als Schimpfwort: jemand, der langweilig, schwerfällig, träge ist
- [19] salopp abwertend: jemand, der langsam handelt und deshalb das von ihm Erwartete nicht leisten kann
- [20] salopp abwertend: Verkehrsmittel, das sich nur langsam (im Kriech- oder Schleichtempo) fortbewegt
- [21] salopp abwertend: jemand, der langsam (im Kriech- oder Schleichtempo) fährt
Nebenbedeutung
[1] Synonym für Mädchen.
Wortherkunft & Verweise
- Bei dem Wort in seiner Grundbedeutung handelt es sich um ein Erbwort, das über die mittelhochdeutschen Formen snecke → gmh und snegge → gmh m (vergleiche oberdeutsches Schneck) auf das seit dem 9. Jahrhundert bezeugte althochdeutsche sneggo → goh zurückgeht.(1) All diese Formen führen zusammen mit den mittelniederdeutschen Formen snigge → gml und snicke → gml f / m und der mittelenglischen Form snegge → enm mit einer intensiven Doppelkonsonanz auf eine (erschlossene) germanische Wurzel *sneg-, snek-.(1) Verwandt hierzu ist ein für das 9. Jahrhundert bezeugtes althochdeutsches Verb snahhan → goh "schleichen; gleiten" (vergleiche für das 8. Jahrhundert bezeugtes althochdeutsches thuruhsnahhan → goh), dem ein (erschlossenes) germanisches starkes Verb *snakan "kriechen; gleiten" zugrundeliegt, zu dem im Sinne von "Kriecher, Kriecherin" Bezeichnungen für "Schlange, Natter" gehören wie etwa mittelniederdeutsches snāke → gml, landschaftlich neuhochdeutsches Schnake f "Natter, Ringelnatter", altenglisches snaca , englisches snake , niederländisches snaak , altnordisches (dehnstufig) snākr → non und schwedisches snok .(1) Auch für Schnecke muss daher eine Ausgangsbedeutung "der/die Kriechende" angenommen werden.(1) Außergermanische Verwandte finden sich (bis auf ein zweifelhaftes altirisches snāigech → sga "kriechend") nicht.(1) Mit der beginnenden neuhochdeutschen Sprachperiode nimmt Schnecke ein feminines Genus an.(1)
- Seit dem 19. Jahrhundert ist die 4. Bedeutung bezeugt(2) (vergleiche bairisches Schneckerl). Die 13. bis 15. Bedeutung ist seit dem 18. Jahrhundert bezeugt (für die 13. vergleiche Schneck),(2) wobei die 15. besonders ab den 1970er Jahren wieder verstärkt in Gebrauch kommt.(3) Die 17. Bedeutung, die seit dem 19. Jahrhundert bezeugt ist, bezieht sich auf eine gewisse Formähnlichkeit zum Tier und dessen Gehäuse.(2) Ebenfalls seit dem 19. Jahrhundert bezeugt ist die 19. Bedeutung, ab 1914 dann die 20. Bedeutung und ab 1920 die 21. Bedeutung, die wohl im Jargon der Kraftfahrer aufgekommen ist.(2)
- Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort "Schnecke"
- Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7 , Stichwort »Schnecke«.
- Von knorke bis gaga – die Entwicklung der Jugendsprache. In: Spiegel Online. 2. Juni 2008, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 13. Dezember 2015) .
Orthographie
Normgerechte Schreibung
- Schnecke
Silben und Silbentrennung
- Anzahl der Silben: 2
- Silbentrennung: Schne | cke , Plural: Schne | cken
Häufige Rechtschreibfehler
- Schneke
Phonologie
Aussprache
Nach dem IPA (Internationales Phonetisches Alphabet): ˈʃnɛkə
Reimwörter
Was reimt sich auf "Schnecke"?
Grammatik
Wortart
Genus
Femininum (weiblich, Artikel: die)Numerus & Kasus
Deklination / Einzahl & Mehrzahl von "Schnecke":
Nominativ Singular | die Schnecke |
---|---|
Nominativ Plural | die Schnecken |
Genitiv Singular | der Schnecke |
Genitiv Plural | der Schnecken |
Dativ Singular | der Schnecke |
Dativ Plural | den Schnecken |
Akkusativ Singular | die Schnecke |
Akkusativ Plural | die Schnecken |
Sprache
Sprachvarietät
Sprachgebrauch
- abwertend
- derb
- landschaftlich
- salopp
- umgangssprachlich
Wortschatz
- Anatomie
- Architektur
- Technik
- Zoologie
Quantitative Linguistik
Die Quantitative Linguistik ist die Statistik der Sprachwissenschaft.
Grundwortschatz
"Schnecke" gehört nicht zum deutschen Grundwortschatz.
Länge nach Buchstaben
"Schnecke" umfasst 8 Buchstaben.
Buchstabenhäufigkeit
E | 2-mal | → | 17,22% | (sehr häufig) | |
---|---|---|---|---|---|
N | 1-mal | → | 10,04% | (häufig) | |
S | 1-mal | → | 6,72% | (mäßig häufig) | |
H | 1-mal | → | 5,11% | (mäßig häufig) | |
C | 2-mal | → | 3,42% | (gelegentlich) | |
K | 1-mal | → | 1,45% | (selten) |
Konsonanten und Vokale
"Schnecke"enthält 2 Vokale und 6 Konsonanten
Rang nach Worthäufigkeit
Der Eintrag "Schnecke" belegt Position 11828 in unserer Rangliste der Häufigkeitsverteilung.
Beispiele
Beispielsätze
Für "Schnecke" ist noch kein Beispiel vorhanden. Hilf mit und trage den ersten Beispielsatz ein.
Semantik
Assoziation
Nimmst du "Schnecke" eher als positiv oder negativ wahr?
Assoziative Bedeutungen
Gedanken und Gefühle, die neben der Grundbedeutung geweckt werden:
Polysemie
"Schnecke" ist ein Polysem, weil es mehrere Bedeutungen hat.
Antonyme
Gegenteil von "Schnecke":
Hyperonyme
Oberbegriffe von "Schnecke":
Hyponyme
Unterbegriffe von "Schnecke":
Synonyme
Anderes Wort für "Schnecke":
zeige alle ❯ Synonyme für SchneckeRhetorische Stilmittel
Diminutiv
Verkleinerungsform von "Schnecke":
Buchstabenspiele
Scrabble
- Buchstabenwert für "Schnecke": 18
- Die Berechnung basiert auf:
∑ aus S(1), 2 × C(4) = 8, H(2), N(1), 2 × E(1) = 2, K(4)
Insgesamt ergibt das 18 Punkte.
- Die Berechnung basiert auf:
- Tipp: ❯ Wortfinder für Scrabble nutzen!
Stadt, Land, Fluss
"Schnecke" ist eine Lösung für:
Wortgruppen
Phrasenbildungen
- jemanden zur Schnecke machen
- im Schneckentempo
- zur Schnecke machen
- Gefleckte Schnirkelschnecke
- geile Schnecke
Wortlisten
"Schnecke" ist in folgenden Wortlisten zu finden:
- Essen
- Essen mit S
- Nomen mit S
- Synonyme mit S
- Tier mit S
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Verwendung in anderen Quellen
Redewendungen
- jemanden zur Schnecke machen
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