Friedrich Schleiermacher Zitate

Es gibt keinen schöneren Rahmen um einen großen Schmerz als eine Kette von kleinen Freuden, die man anderen bereitet.

Ein leeres Vorurteil ist das Alter. Die schnöde Frucht von dem trüben Wahn, daß der Geist abhänge vom Körper.

Immer gleich zu reagieren ist das Kennzeichen der Schwäche, jenes innre Crescendo der Empfindungen ist die Eigenheit energischer Naturen.

Alles gefühlt zu haben, das ist der Reichtum des Lebens.

Gibt es keine Menschen in eurer Nähe, die bei euch anklopfen und gern ein wenig mit euch leben möchten?

Das ist des Menschen Ruhm, zu wissen, daß unendlich sein Ziel ist, und doch nie stillezustehen im Lauf. Nie werd' ich mich alt dünken, bis ich fertig bin; und nie werd' ich fertig sein, weil ich weiß und will, was ich soll. Bis ans Ende will ich stärker werden und lebendiger durch jedes Handeln, und liebender durch jedes Bilden an mir selbst.

Es scheuen die Menschen, in sich selbst zu sehen, und knechtisch erzittern viele, wenn sie endlich länger nicht der Frage ausweichen können, was sie getan, was sie geworden, wer sie sind.

Er [der Mensch] ist der Gipfel dieser aufsteigenden Reihe der Produktionen der Erde, in ihm ist das Leben der Erde vollendet; und indem nun in dem Menschen das Bewußtsein hervortritt, so entwickelt sich dann das Sein der Erde wieder in der Form des Bewusstseins, und dieses ist der Zyklus ihres Lebens und Daseins.

Was ist das Wesen der Religion? Es ist Mut, also das Gegenteil von Furcht. Es ist Liebe, also das Gegenteil von Selbstsucht; ein religiöser Mensch enthält sich aller kränklichen, weichlichen, trübseligen Einbezogenheit und tritt freudig hervor für das Wohl der Gesamtheit. Es ist Freiheit, also das Gegenteil von allem Knechtsinn.

O wüßten doch die Menschen die Götterkraft der Phantasie zu brauchen, sie, die allein den Geist ins Freie stellt, ihn über jede Gewalt und jede Beschränkung weit hinausträgt!

Du sollst keine Ehe schließen, die gebrochen werden muß.

Schäme dich, fremder Meinung zu sein, in dem, was das Heiligste ist.

Religion ist das Gefühl der schlechthinnigen Abhängigkeit.

Ein einziger freier Entschluss gehört dazu ein Mensch zu sein: wer den einmal gefasst, wird es immer bleiben; wer aufhört, es zu sein, ist es nie gewesen.

Das Leben ist kurz, das Gemüt unendlich.

Mitten in der Endlichkeit eins werden mit dem Unendlichen und ewig sein in jedem Augenblick, das ist die Unsterblichkeit der Religion.

Die Wechselwirkung hat keinen Zweck als sich selbst.

An meinem Geburtstag ließ sich freilich das Gewicht dieser Zeit nicht ganz abschütteln; aber ich bin damit ganz zufrieden; denn es trägt sich am leichtesten, wenn man es beständig fühlt.

Sinnen Sie immer auf ein Geschenk für mich? Sind das nicht die schönsten und die einzig wahren Geschenke, deren man nicht bedarf?

Ich will nicht sehen die gefürchteten Schwächen des Alters, kräftige Verachtung gelob ich mir gegen jedes Ungemach, welches das Ziel meines Daseins nicht trifft, und ewige Jugend schwör ich mir selbst.

Laß dir nicht bange machen, was wohl daraus werden möchte, wenn du jetzt dies begännest oder jenes! Immer wird nichts als du, denn was du wollen kannst, gehört auch in dein Leben.